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Pressespiegel 2004

 

68 Artikel
Ostthüringer Zeitung schrieb am 28.12.2004
Musikalischer Start ins Jahr im Schütz-Haus
Am 1. Januar mit italienischen Klängen

Bad Köstritz (OTZ). Mit italienischen Klängen wird das neue Jahr am kommenden Samstag, dem 1. Januar, um 15.30 Uhr im Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz begrüßt. Musizieren werden Freunde des Hauses: Wolf Matthias Friedrich (Bass), der schon häufig zu Gast war mit außergewöhnlichen Programmen, Andreas Arend (Chitarrone) und Markus Märkl (Cembalo/Orgel), der als Dozent und Solist in einigen Cembalo-Konzerten bekannt ist und immer wieder mit seiner Fingerfertigkeit und Leichtigkeit begeistert.

Diese Leichtigkeit und Fingerfertigkeit bzw. Virtuosität mit den Stimmbändern wird auch nötig sein, wenn es darum geht Canzonen von Giovann Girolamo Kapsberger auf der Chitarrone, eine Toccata von Michelangelo Rossi auf dem Cembalo oder Geistliche Konzerte von Florido de Silvestri oder Mauritio Cazzati zu intonieren, um nur einige Stücke zu nennen. Einem Spaziergang durch die italienische Musikgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts kommt das Programm gleich, das auf unterhaltsame und sehr virtuose Art die gerade aufblühende Instrumentalmusik und das Geistliche Konzert für eine Gesangsstimme - hier Bass - und Begleitung näher bringen wird. Die Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses, Friederike Böcher, lädt die Neujahrsspaziergänger ein, ihre Runde durch den Köstritzer Park mit einem Besuch im Heinrich-Schütz-Haus und dem musikalischen Jahresauftakt zu beschließen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 15.12.2004
Flötenkinder im Konzert

Am Sonnabend, dem 18. Dezember, laden die Köstritzer Flötenkinder zu ihrem traditionellen Weihnachstkonzert ein. Ab 15 Uhr erklingen im Festsaal des Palais Stücke, die in die musikalische Welt des 17. Jahrhunderts oder ins weihnachtliche England, Österreich und Frankreich entführen.


AA am Sonntag schrieb am 15.12.2004
Am Sonntag, 2. Weihnachtsfeiertag, im Heinrich-Schütz-Haus
Musikalischer Nachtisch

Bad Köstritz(AA). Am Sonntag, 26. Dezember, öffnet um 15.30 Uhr das Heinrich-Schütz-Haus seine Türen für ein weihnachtliches Programm unter dem Titel "Ich steh' an deiner Krippen hier". Mit dem Counter-Tenor Yves Kniffer, der Gambistin Ulla Hoffmann und der Lautenistin Petra Burmann entfliehen die Zuhörer dem Alltag und dem Weihnachtsstress und tauchen ein in die barocke weihnachtliche Klangwelt. Hier klingt jubelnd und beschwingt das "Natus est Jesus" von Philipp Friedrich Böddecker und wechselt mit dem beschaulichen Wiegenlied "Joseph lieber Joseph mein" ab. In den italienischen Kompositionen wird mit äußerster Verzückung dem Christkindlein gehuldigt und die Komponisten scheuen sich nicht "honigträufelnde Korallenlippen" zu besingen und musikalisch zu beschreiben. In den französischen Noels steht die Jungfrau Maria im Mittelpunkt als "Une jeune Pucelle". Mit ergreifender Schlichtheit erklingen schließlich die Lieder von Bach-Schemelli: "Ich steh an deiner Krippen hier" und "O Jesulein süß". Einige Werke für Laute solo und Gambenstücke reichern das Programm mit rein instrumentalen Klängen an.

Yves Kniffer, der Countertenor, erhielt seine Ausbildung bei den Thüringer Sängerknaben, studierte dann an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar und war als Solist in barocken wie zeitgenössischen Opern tätig. Seine Zuhörer begeisterte er immer wieder mit seiner weichen, warmen und klaren Stimme - wie sie es schon einige Male im Heinrich-Schütz-Haus erleben konnten.

Im Licht der Kerzen und im intimen Konzertsaal des Heinrich-Schütz-Hauses wird sich dieses Konzert mit den Dresdner und Hallenser Musikern als ein besinnlicher Augenblick in dieser schnelllebigen und turbulenten Zeit ausmachen. Ein musikalischer Nachtisch zum Festtagsbraten am 2. Feiertag. Kartenreservierungen unter 036605/2405.


AA am Sonntag schrieb am 15.12.2004
Flötenkinder beenden erfolgreich ihr zehntes Jahr
Köstritzer Flötenkinder im Konzert

Bad Köstritz (AA/bes).Am Samstag, 18. Dezember, 15 Uhr möchten die Köstritzer Flötenkinder zu ihrem traditionellen Weihnachtskonzert gern viele Gäste im Festsaal des Köstritzer Palais begrüßen. Die kleinsten Flötenkinder, die nach den Sommerferien 2004 die ersten Töne entdeckten, fiebern ihrem ersten Auftritt entgegen. Und die "alten Hasen" proben an vier- und fünfstimmigen Sätzen, um die Konzertgäste mal in die Musikwelt des 17. Jahrhunderts, mal in das österreichische, französische oder englische Weihnachtsland zu entführen. Zum Mitsingen sind die Besucher natürlich aufgefordert und als Überraschung möchten die kleinen, großen Musiker mit allen Gästen eine Krippe musikalisch ausgestalten. Wie das Christkind, Maria und Josef, Ochs' und Esel, aber auch die drei Weisen aus dem Morgenland oder die Hirten den Weg finden, wird hier noch nicht verraten.

Mit dem Weihnachtskonzert geht auch für die Flötenkinder ein ereignisreiches Jahr (fast) zu Ende. Auftritte wie am 16. Dezember zur Seniorenweihnachtsfeier der Stadt, am 17. Dezember zur Weihnachtsfeier der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, an Heiligabend 15 Uhr in der Kirche zu Pohlitz und 17 Uhr mit Krippenspiel in der Köstritzer Kirche St. Leonhard sowie am 31. Dezember 17 Uhr zur Jahresschlussandacht im Gemeindehaus beschließen dieses Jubiläumsjahr.

Denn die Köstritzer Flötenkinder feierten 2004 ihr zehnjähriges Bestehen. Gegründet wurde das beliebte Instrumentalensemble im Februar 1994. Für Leiterin Friederike Böcher, die im Oktober 1993 als neue Chefin des Heinrich-Schütz-Hauses nach Bad Köstritz kam, gehörten Flötentöne schon in ihrer Studienzeit der Musikwissenschaften und Kunstgeschichte dazu. Knapp 20 Kinder und jugendliche Erwachsene spielen heute als die "Köstritzer Flötenkinder" in unterschiedlichen Besetzungen. Nicht ohne Stolz berichtet Friederike Böcher von jungen Musikanten der Jahrgänge aus 1. bis 11. Klasse, aber auch Vorschulkinder sowie ehemalige Gründungsmitglieder des Flöten-Ensembles sind heute noch dabei. Rund 15 Auftritte zählen die "Köstritzer Flötenkinder" in den verschiedenen Musiker-Besetzungen pro Jahr im Stadtgebiet Bad Köstritz, in Gera und überall in der Region, wo sie angefragt werden. Vier- oder achtstimmig werden Volkslieder, Madrigale, Motetten und Choralsätze intoniert, meist entsprechend ausgewählt und gestaltet nach Anlass oder Thema des Auftritts.

Und so können die "Köstritzer Flötenkinder" auf ein bewegtes Jubiläumsjahr zurückblicken. Die Köstritzer Musikmeile, zahlreiche Ausstellungseröffnungen oder Gottesdienste, aber auch das Konzert zum Zehnjährigen oder die "Musikalische Biografie" von Heinrich Schütz zur 1. Köstritzer Museumsnacht waren die Höhepunkte des Jahres 2004. Und ganz sicher werden im nächsten und auch in weiteren Jahren viele schöne Auftritte der "Köstritzer Flötenkinder" unter Leitung von Friederike Böcher folgen, die das Publikum immer wieder neu zu begeistern wissen.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 14.12.2004
Konzert der Flötenkinder

Bad Köstritz. Zu ihrem traditionellen Weihnachtskonzert am Sonnabend, 18. Dezember, um 15 Uhr möchten die Köstritzer Flötenkinder viele Gäste im Palais-Festsaal der Stadtverwaltung begrüßen.

Die kleinsten Flötenkinder, die nach den Sommerferien die ersten Töne entdeckten, sind schon gespannt, ihre ersten Lieder vorzuspielen. Und die "alten Hasen" proben an ihren vier- und fünfstimmigen Sätzen, um die Besucher international in die musikalische Welt des 17. Jahrhunderts zu entführen.

Wie eine Woche zuvor für die Köstritzer Spielleute, geht auch für die Flötenkinder mit dem Weihnachtskonzert ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Höhepunkte waren u. a. Auftritte bei der Köstritzer Musikmeile, zu den Ausstellungseröffnungen und zur 1. Köstritzer Museumsnacht.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 02.12.2004
Offenes Singen mit Köstritzer Spielleuten
Am Sonnabend im Heinrich-Schütz-Haus

Bad Köstritz. Schon zum 9. Offenen Singen laden die Köstritzer Spielleute unter der Leitung von Ilse Baltzer, Berlin, am Sonnabend, dem 4. Dezember, um 15.30 Uhr in das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz ein.

Für die Köstritzer Spielleute ist dies traditionell die vorletzte Veranstaltung in jedem Jahr: Am Sonntag werden sie noch im Advents-Gottesdienst in Hartmannsdorf spielen

Doch vorher steht das Offene Singen an, zu dem auf Blockflöten und Gemshörnern und auf manch anderem Instrument musiziert wird. Eingeladen sind alle Musikbegeisterte, um eine gute Stunde in die Atmosphäre der besinnlichen Adventszeit, der stillen Zeit, einzutauchen.

Es war ein ereignisreiches Jahr, das die Köstritzer Spielleute bewältigt haben.

Auf dem Programm standen Ausstellungseröffnungen im Heinrich-Schütz-Haus, die Musikmeile und die 1. Köstritzer Museumsnacht, zahlreiche Gottesdienste u. a. zu den Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tagen oder ein Konzert in Bienenbüttel zusammen mit einem Berliner Tanzensemble

Seit 1997 proben die Köstritzer Spielleute ein Mal pro Monat und musizieren Motetten und Madrigale, Choralsätze und Tänze aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Zur Weihnachtszeit stehen dann natürlich auch alte und neue, deutsche und ausländische Weihnachtslieder auf dem Programm.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 29.11.2004
Köstritz feiert erleuchtetes Sgraffito am Schütz-Haus
Breites Engagement gibt der Stadt ein Wahrzeichen zurück
Von Sylvia Eigenrauch

Bad Köstritz. Fünfzig Jahre nach der ersten Ausstellung für den Köstritzer Sohn Heinrich Schütz in seinem Geburtshaus und 50 Jahre nach der Enthüllung des Sgraffito "Heinrich Schütz, geehrt von den Menschen seiner Zeit" wurde am Sonnabend die Erleuchtung dieses Kunstwerkes gefeiert.

Der Abend war vor allem ein Dankeschön an die Spender, die die Freilegung und das Anstrahlen mit finanziert haben. 5300 Euro waren seit März eingegangen. "Für uns ist besonders schön, dass so viele Köstritzer mitgezogen haben", wandte sich Direktorin Friederike Böcher vor allem an jene, die die kleineren Scheine übergeben hatten. Dabei betonte sie, dass auch alle Mitarbeiter des Hauses dazulegten.

Dass das Vorhaben auf den Tag genau 50 Jahre nach der Eröffnung der ersten Ausstellung für den Komponisten an diesem Ort gelang, freute Schirmherrin Christine Lieberknecht, Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion. Sie versicherte dem Haus weitere Verbundenheit zu und sagte, dass das Schütz-Haus für die Dichte der Thüringer Kulturlandschaft stehe, die überall im Land Kristallisationspunkte und Kleinode hat. Dankbar äußerte sie sich für die gelungene generationsübergreifende Arbeit.

"Geld könnt ihr nicht bekommen, aber wenn ihr es trotzdem macht, dann haben wir viele Auflagen", mit diesen Worten gab Bürgermeister Dietrich Heiland (CDU) die Reaktion des Landratsamtes auf die Böchersche Idee wieder. Er nannte die Direktorin vorgestern eine Frau, die alles mit Hochdruck von "acht Atü" anpackt. "Sie haben uns nicht nur ein Wahrzeichen wieder gegeben, sondern auch dauerhafte Freude bereitet", sagte Heiland und schloss die Mitarbeiter und die Mutter der Direktorin in den Dank ein. Die frühere Direktorin Dr. Ingeborg Stein spann den Bogen von 1954 bis in die Gegenwart, nannte das Sgraffito ein "Feigenblatt" für den 1952 begonnenen Abbruch des größten Teils des Geburtshauses.

Worte des Dankes und der Anerkennung überbrachten u. a. auch Dr. Claudia Konrad von der internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft, der Präsident des Landesmusikrates Eckehard Lange und Dr. Helge Wittmann von der Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen, die zu jedem Spenden-Euro einen dazugab. "So konnten wir abseits urbaner Zentren kulturelles Engagement unterstützen", freute er sich.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 26.11.2004
Zum Jubiläum wird Sgraffito eingeweiht.

Bad Köstritz. Ganz Im Zeichen "50 Jahre Ausstellungen zu Heinrich Schütz in seinem Geburtshaus" steht der morgige Sonnabend im Schütz-Haus. Um 19.30 Uhr gastiert die Batzdorfer Hofkapelle wieder einmal im Festsaal des Palais. Diesmal Erklingen unter dem Motto "Der Liebe Macht herrscht Tag und Nacht" Werke der Schütz-Schüler und Kollegen: Johann Wilhelm Furchheim, David Pohle und Adam Krieger. Als Sängerin wird die Sopranistin Maria Jonas erwartet, die schon seit Jahren mit dem Schütz-Haus verbunden ist.

Bereits am Vormittag ab 9.30 Uhr referieren und diskutieren Musikwissenschaftler aus Zwickau, Leipzig, Greifswald und Erlangen über "Das Schütz-Bild im Wandel der Zeit".

Zum Schluss des Kolloquiums steht noch einmal die Geschichte des Sgraffitos von Rudolf G. Werner, erzählt von Friederike Böcher, auf dem Programm. Abschließend an einen Empfang zum Ausstellungs-Jubiläum wird das wieder freigelegte Sgraffito der Öffentlichkeit übergeben. Zum ersten Mal angestrahlt, wird es die Passanten an den berühmten Sohn der kleinen Stadt erinnern.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 25.11.2004
Festwochenende mit Konzert und Lesung

Bad Köstritz (OTZ). Die Erzählung "Das Treffen in Telgte" von Günther Grass steht im Mittelpunkt des Konzertes, mit dem am morgigen Freitag, 19.30 Uhr, im Palais Bad Köstritz das Festwochenende zum 50-jährigen Jubiläum der ersten Ausstellung zu Heinrich Schütz eröffnet wird.

Es musizieren das Bläser-Collegium Leipzig unter Leitung von Sebastian Krause sowie Reinhard Decker (Bass). Grass beschreibt sehr detailfreudig das Treffen der Dichter in dem Wallfahrtsstädtchen Telgte, ganz in der Nähe von Münster. Auf der Reise nach Dänemark macht auch Heinrich Schütz Station im Münsterland. Paul Gerhardt und Heinrich Schütz geraten in eine heftige Diskussion über das "richtige" Aussetzen einer Choralmelodie.

Reinhard Decker wird aus der Erzählung lesen und auch den Solopart in den Kleinen geistlichen Konzerten übernehmen. Eine kleine Ausstellung mit Grass-Zitaten und Kupferstich-Porträts begleitet die Jubiläumsfeier.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 24.11.2004
Jubiläum in Köstritz
Von Erika Baumann

Dass das Jahr 2004 ein ganz besonderes für das Heinrich-Schütz-Haus Köstritz ist, wird gerade auch an diesem Wochenenden wieder deutlich, meint Direktorin Friederike Böcher. Samstag auf den Tag genau vor 50 Jahren wurde im Geburtshaus von Schütz die erste Ausstellung über Leben und Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt eröffnet.

Aus diesem Anlass gibt es wie vor fünf Jahrzehnten gleich ein Festwochenende angefüllt mit Konzerten, Kolloquium und Festgottesdienst, wirbt die Schützhaus-Chefin für einen Besuch. Damals wurde das Sgrafitto enthüllt. Später unter Putz "verbuddelt", wurde es wieder ans Licht geholt (viele halfen mit Spenden) und wird künftig abends sogar beleuchtet.

Gleich zwei Mal soll die Schütz-Zeit musikalisch lebendig werden - im stilvollen Ambiente des Palais-Festsaals. Bereits am Freitag (19.30 Uhr) mit dem BläserCollegium Leipzig. Lesung und eine kleine Ausstellung runden das Konzert ab. Am Sonnabend, ebenfalls um 19.30 Uhr, bestreitet die Batzdorfer Hofkapelle das Festkonzert zum 50. Jubiläum. Musikwissenschaftler kommen nach Köstritz, um sich in einem Kolloquium mit dem "Schütz-Bild im Wandel der Zeit" auseinanderzusetzen. Zum Abschluss des ereignisreichen Wochenendes steht der Festgottesdienst am 1. Advent, 10 Uhr, in der Kirche St. Leonhard mit Geraer Musikschülern und den Köstritzer Spielleuten. - Köstritz zieht wieder Blicke auf sich. Nicht nur Kennern Alter Musik dürfte Freude geboten werden.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 20.11.2004
Heinrich Schütz, Musik und das Liebig-Bild
Sonderausstellung im Theater Gera

Gera (OTZ). "Bildung und Bildchen - Heinrich Schütz, die Musik und das Liebig-Bild" heißt eine Ausstellung, die gegenwärtig im Großen Haus des Theaters Gera zu sehen ist.

Im Mittelpunkt der Schau, die zuvor im Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz gezeigt wurde, stehen Sammelbilder, die ab 1872 als Beigabe zu dem bekannten Liebig-Fleischextrakt ausgegeben wurden. Auf den 6er Bilderserien ist kaum ein Thema ausgespart, darunter Musik, Geschichte, Literatur, Geographie und Biologie. Sie sind im frühen, sehr aufwändigen, Chromolithographieverfahren gedruckt und äußerst brillant in den Farben.

Mit der Ausstellung wird das Leben von Heinrich Schütz nachgezeichnet. Der Betrachter geht mit ihm auf Reisen, erlebt den Karneval in Venedig, das Maskenspiel an den tollen Tagen, ist zu Gast bei der Wahl des Dogen, schaut betrübt auf die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges zurück und lernt berühmte Zeitgenossen des Komponisten kennen. Viele Serien ranken sich um die Musik und reichen von Opern, Musikinstrumenten, Tänzen, musikalischen Szenen auf den Länderserien bis zu Biographien von Komponisten oder Virtuosen. Der Exkurs durch die Ausstellung wird auch zum Besuch in den großen Opernhäusern der Welt: Die Met, die Scala, die Oper in Brüssel oder Paris oder der Festspielhügel in Bayreuth laden ein.

Die Ausstellung ist nicht nur ein Fest der Farben, sondern vermittelt auch Bildung und Wissenswertes. Sie ist bis Ende des Jahres in Gera zu sehen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 12.11.2004
Heinrich Schütz und die Bilder auf Fleischextrakt
Ausstellung ab Mittwoch im Theater Gera

Gera (OTZ). "Bildung und Bildchen - Heinrich Schütz, die Musik und das Liebig-Bild" heißt eine Ausstellung aus dem Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz ab Mittwoch, 17. November im Großen Haus des Theaters in Gera.

Wer hat nicht selbst schon einmal Bildchen, Tüten-Bilder, Hanuta- oder Duplo-, Zigaretten- oder Margarine-Bildchen gesammelt!? Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen die Sammelbilder, die ab 1872 als Beigabe zum Liebig-Fleischextrakt ausgegeben wurden. Auf den Sechser-Bilderserien ist kaum ein Thema ausgespart: Musik, Geschichte, Literatur, Geographie, Biologie usw. Sie sind im frühen, ausgesprochen aufwändigen, Chromolithographieverfahren gedruckt und äußerst brillant in den Farben.

Mit der Ausstellung wird das Leben von Heinrich Schütz nachgezeichnet, geht der Betrachter mit ihm auf Reisen, erlebt den Karneval in Venedig, das Maskenspiel an den tollen Tagen, ist zu Gast bei der Wahl des Dogen und verfolgt die Prozession anlässlich der Hochzeit des Dogen mit dem Meer, schaut betrübt auf die Ereignisse des dreißigjährigen Krieges zurück und lernt berühmte Zeitgenossen des Komponisten kennen.

Viele Serien ranken sich um die Musik und reichen von Opern, Musikinstrumenten, Tänzen, musikalischen Szenen auf den Länderserien bis zu Biographien von Komponisten oder Virtuosen.

Mit der Ausstellung kann man die großen Opernhäuser dieser Welt besuchen: die Met, die Scala, die Oper in Brüssel oder Paris oder den Festspielhügel in Bayreuth. Dafür wurden diese Bilder schließlich auch geschaffen, die zeitweise berühmter waren als der Fleischextrakt selbst und deshalb von den Urgroßeltern begeistert gesammelt wurden.


mdr-Figaro schrieb in der Ausgabe 10.2004
"Licht-Quelle Deutschlands"
Das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz
Von Claus Fischer

Große Persönlichkeiten der Weltgeschichte kommen nicht selten aus kleinen, unbedeutenden Orten, die ohne sie kaum bekannt wären. Die beschauliche Kurstadt Bad Köstritz ist ein solcher Ort, sie würde wohl kaum weltweit so intensiv wahrgenommen ohne das Geburtshaus des Mannes, den man zu Lebzeiten als "Lumen Germaniae" (Licht Deutschlands) bezeichnet hat: Heinrich Schütz. Durch seine Musik hat er unzähligen Menschen während Dreißigjährigen Krieges Trost und Lebensmut gegeben und damit die dunkle Zeit ein wenig erhellt. Der ehemalige Gasthof "Zum Goldenen Kranich" in Bad Köstritz ist, wenn man so will, die "LichtQuelle"...

Heinrich Schütz wurde am 8. Oktober 1585 geboren und - dem Brauch der Zeit entsprechend - einen Tag später in der Köstritzer Kirche getauft. Der Vater, Christoph Schütz, war zunächst Stadtschreiber in Gera. Im Jahr 1576 bekam er den "Goldenen Kranich" zur Pacht. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Christoph Schütz Euphrosyne Bieger, die Tochter des Geraer Bürgermeisters. Sie stammte aus einer nachweislich sehr musikalischen Familie und dürfte den Grundstein zur späteren Karriere des Sohnes gelegt haben.

Die ersten Eindrücke, die der kleine Heinrich wahrgenommen hat, entsprachen dem vieler Gastwirtskinder seiner Epoche: Haus, Hof, Küche, Mägde, die Geschwister und nicht zuletzt den großen Garten, eine Welt im Kleinen, wie der Schütz-Biograph Martin Gregor-Dellin bemerkt. Der Schöpfer für die Musikgeschichte so bedeutender Werke wie der "Psalmen Davids" oder der "Geistlichen Chormusik" ist hier allenfalls zu erahnen ...

Nur vier Jahre nach der Geburt Heinrichs zog die Familie nach Weißenfels und übernahm den Gasthof "Zum Schützen". Das Köstritzer Geburtshaus wechselte in den kommenden Jahrzehnten mehrfach den Besitzer, bis es im Jahr 1779 durch einen Brand schwer beschädigt wurde. Der Wiederaufbau folgte in groben Zügen der ursprünglichen Gestalt des zweiflügeligen Baus.

Die Wiederbesinnung auf den prominentesten Bewohner des Gasthauses zum Goldenen Kranich wurde bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts durch die kirchenmusikalische Erneuerungsbewegung im Protestantismus ausgelöst, die in Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach die Vertreter eines unverfälschten, rein am Wort der Bibel orientierten Kompositionsstiles sah. Auf Initiative des damaligen Köstritzer Kantors brachte der "Heinrich-Schütz-Ausschuss" im Jahr 1931 am Eingang des Hauses eine Gedenktafel an, 1935 errichtete man das erste Denkmal.

Vom 2. Weltkrieg blieb das Schütz-Haus verschont, aber Anfang der 50er Jahre wurden große Teile aufgrund einer Straßenerweiterung abgerissen. Als "Entschädigung" erhielt die Außenfassade ein Sgraffito des Künstlers Rudolf G. Werner mit dem Thema "Heinrich Schütz, geehrt von den Menschen seiner Zeit." Vor fast genau 50 Jahren schließlich, am 27. November 1954, eröffnete der Leipziger Musikwissenschaftler Richard Petzoldt die erste Gedenkausstellung im Köstritzer Schützhaus, die sich nach heutigen Maßstäben eher bescheiden ausnahm. In einer Sonderschau im Rahmen der diesjährigen Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage wird die Geschichte dieser ersten Ausstellung dokumentiert, anhand von Bauplänen, Zeichnungen, Konzertprogrammen und anderen Exponaten aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren.

Im Zuge der Vorbereitungen des 400. Geburtstages von Heinrich Schütz und der damit verbundenen "Bach-Händel-Schütz-Ehrung der DDR" wurde das ganze Haus zur Forschungs- und Gedenkstätte umgestaltet, außerdem begann die Tradition der "Köstritzer Schütz-Tage", jenes Musikfestivals, das 1998 in den "Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tagen" aufgegangen ist.

Fast 15 Jahre lang war die 1985 eingerichtete Dauerausstellung zu sehen. Die Konzeption, die die Museumschefin Ingeborg Stein in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Dresdner Musikwissenschaftler und Schütz-Experten Wolfram Steude erarbeitet hatte, war von solch hoher Qualität, dass nach der Wende so gut wie nichts daran geändert werden musste. Allerdings störte die starke "Textlastigkeit" der Ausstellung mehr und mehr, nach gut fünfzehn Jahren war eine Modernisierung dringend nötig.

Unter Leitung der zeitigen Hausherrin Friederike Böcher begann man im Jahr 2000 mit der Neueinrichtung der Museumsräume unter der Prämisse klarer Gliederung und Überschaubarkeit. Heute kann der Besucher "schrittweise" die Biographie des Komponisten in mehreren Räumen "erlaufen", seine Reisen nachvollziehen (z.B. den Aufenthalt bei Giovanni Gabrieli in Venedig) und die langen Jahre seiner Tätigkeit als Hofkapellmeister in Dresden genau kennen lernen. Kennzeichen der Dauerausstellung ist - paradoxerweise - ihre Flexibilität. Neue Exponate und neue Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen sich zukünftig problemlos ins Gesamtkonzept einbauen. Abgerundet wird das Museumsprogramm des Schütz-Hauses durch die Galerie im Treppenhaus, die Wechselausstellungen mit Künstlern der Region bzw. thematische Ausstellungen zu Schütz, seiner Zeit oder - wie in diesen Tagen - zur Geschichte des Hauses. Daneben gibt es selbstverständlich in regelmäßigen Abständen musikalische Veranstaltungen im kleinen aber feinen Konzertsaal des Hauses. Für die Konzerte bei den "Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tagen", die, veranstaltet von der "Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik", alljährlich neben Weißenfels und Dresden immer auch in Bad Köstritz stattfinden, ist dieser Raum jedoch schlichtweg zu klein.

So kann man hochkarätige Ensembles der Alten-Musik-Szene wie "Musica Poetica Freiburg", "Singer Pur" oder das "Johann-Rosenmüller-Ensemble", die in diesem Jahr nach Bad Köstritz kommen werden, dort erleben, wo Heinrich Schütz getauft wurde, in der St.Leonhards-Kirche. Das genaue Programm der diesjährigen Schütz-Tage findet man im Internet unter www.heinrich-schuetz-haus.de. Heimlicher Höhepunkt des Musikfestivals ist der inzwischen zur Tradition gewordene Laternenumzug am Abend des 8. Oktober, dem Geburtstag des Meisters - eine angemessene Art und Weise, an das "Licht Deutschlands" sinnenhaft zu erinnern.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 30.10.2004
"Ensemble amarcord" in St. Leonhard

Bad Köstritz. Heute um 19.30 Uhr gastiert das "Ensemble amarcord" in der Köstritzer Kirche St. Leonhard. Im Rahmen des Wochenendes der Barockmusik, das Schütz-Haus, Schütz-Akademie e. V. und Ständige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik veranstalten, stehen nochmals Madrigale aus dem 17. Jahrhundert auf dem Programm, u. a. "Chi la Gagliarda" von Donati, "Come away, come, sweet love" von Dowland, "Belle qui tiens ma vie" von Arbeau, "Labellezza" von Gastoldi oder Banchieris "Contrappunto bestiale alla mente".

Das Ensemble wurde im Herbst 1992 von ehemaligen Mitgliedern des Leipziger Thomanerchores gegründet und singt seit 1995 in der Besetzung mit Wolfram Lattke (Tenor), Dietrich Barth (Tenor), Frank Ozimek (Bariton), Daniel Knauft (Bass) und Holger Krause (Bass). Im Repertoire steht die ganze Bandbreite der A-capella-Literatur.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 27.10.2004
Die "Schlager" des 17. Jahrhunderts

Bad Köstritz (AA). Zum diesjährigen Wochenende der Barockmusik im Heinrich-Schütz-Haus dreht sich am 29. und 30. Oktober alles um den "Schlager" des 17. Jahrhunderts: Das Madrigal steht im Mittelpunkt der Weiterbildung für alle Musikinteressierten mit Prof. Dr. Silke Leopold, Ordinaria für Musikwissenschaft an der Universität in Heidelberg, sowie in den beiden Konzerten mit dem Ensemble "inCanto Weimar" am Freitag, 19.30 Uhr, im Palais-Saal und mit dem "Ensemble - amarcord" am Samstag, 19.30 Uhr, in der Köstritzer Kirche St. Leonhard. Anmeldungen zur Weiterbildung und Kartenreservierung unter Tel. 036605/2405.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 25.10.2004
Historischer Schlager
Wochenende der Barockmusik in Bad Köstritz

Bad Köstritz (OTZ). Rund um Madrigale als "Schlager" des 17. Jahrhunderts dreht sich das diesjährige Wochenende der Barockmusik am 29. und 30. Oktober im Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz. Diese Musikform steht im Mittelpunkt der Weiterbildungsveranstaltung für Musikinteressierte. Auch die Konzerte mit "inCanto Weimar" (Freitag, 29.11., 19.30 Uhr, Palais-Saal) und dem "Ensemble amarcord" (Samstag, 19.30 Uhr, Köstritzer Kirche St. Leonhard) werden davon getragen.

Mit der Komposition und Edition eines Madrigalbuchs hat ein Komponist im ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhundert sein " Gesellenstück" abgeliefert. Das war seine Abschlussarbeit, in der er sein Können unter Beweis stellen musste. Das galt auch für Heinrich Schütz (1585-1672). Er gab bereits 1611 sein erstes und letztes Madrigalbuch in Venedig in Druck.

Am Wochenende der Barockmusik können die Musikfreunde u. a. der Frage nachspüren, was ein Madrigal ausmacht, wo die Ursprünge dieser Gattung liegen, welche Texte vertont wurden und warum sich gerade beim Madrigal die Meisterschaft eines Komponisten zeigt.

Anmeldungen zur Weiterbildung und Karten: Tel. 036605-24 05.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 09.10.2004
Sarkophag des Posthumus
"50 Jahre Schütz-Ausstellungen" eröffnet

Bad Köstritz. (eba) Zum Auftakt der 7. Mitteldeutschen HeinrichSchütz-Tage, die bereits in den Schütz-Wirkungsorten Dresden und Weißenfels stattfanden, gab es im Köstritzer Schütz-Haus am Donnerstagabend zudem ein Jubiläum.

Direktorin Friederike Böcher sprach von einem besonderen Jahr 2004, als sie die Ausstellung "50 Jahre Ausstellungen zu Heinrich Schütz in seinem Geburtshaus" eröffnete. Besucher haben nun die Möglichkeit, sich ausführlich in der Galerie im Treppenhaus auf Tafeln, Fotos, Postkarten und in Beiträgen über die Geschichte des Hauses zu informieren. Es war der bekannte Musikwissenschaftler Richard Petzoldt, der 1954 die erste Ausstellung über das Haus eröffnete, in dem Heinrich Schütz als Sohn von Christoph Schütz, dem Gastwirt der "Oberschänke" (später Gasthaus zum "Goldenen Kranich") das Licht der Welt erblickte.

Da freuten sich die Mitarbeiter des Schütz-Hauses sehr, als dieser Tage ein Archivar eine Doppelkarte vom Festsaal des Goldenen Kranichs anbot, die das Haus nicht hatte und die nun mit in der Ausstellung zu sehen ist.

Besonderes Exponat im Schütz-Hauses ist derzeit jedoch der Sarkophag des Heinrich Posthumus Reuß (1572 - 1635), den man im Ausstellungsraum vor der nachgestalteten Dresdener Schlosskirche betrachten kann. Schütz war viele Jahre als Hofkapellmeister in Dresden. Was Schütz und Heinrich Posthumus verband, wird auf nebenstehenden Tafeln erläutert.

"Um die Problematik der Reußen-Sarkophage wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, erklärten wir uns nach einer Anfrage von Heinrich XIII. Reuß bereit, für eine bestimmte Zeit quasi als Übergangslösung den Sarkophag in der Dauerausstellung des Hauses zu präsentieren", erklärte Friederike Böcher diesen "Eingriff". Denn es war beileibe nicht einfach, eine solche Änderung dazu noch kurzfristig in eine komplette Ausstellung zu integrieren. Größter Wunsch des Hauses sei es, dieses bedeutende Kulturgut, das bisher auf der Thüringischen Landesausstellung in Sondershausen gezeigt wurde, mit allen anderen Geraer Reußen-Sarkophagen in der Gruft der Johanniskirche sakral, dauerhaft und zugänglich aufzustellen. Ein Hilferuf ging an diesem Abend an alle, dieses Vorhaben zu unterstützen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 09.10.2004
Laternen angezündet zum 419. Geburtstag von Schütz
Festumzug Höhepunkt der 7. Mitteldeutschen Schütz-Tage in Köstritz
VonErikaBaumann

Bad Köstritz. Mit ihrem traditionellen abendlichen Festumzug und historischer Musik von "Le Fantare" ehrten kleine und große Köstritzer als Höhepunkt der 7. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage gestern Abend den bekanntesten Sohn der Stadt, ihren Heinrich Schütz, an seinem 419. Geburtstag. Dahlienkönigin Mandy I., die sich am Fenster des Schütz-Hauses zeigte, lud alle ein, mit ihr durch die Stadt zu marschieren.

Zeitgenossen nannten Heinrich Schütz das "Licht Deutschlands". Und so zündeten viele Köstritzer für ihre Kinder Laternen und Fackeln an, um das Licht an das alte Schützdenkmal unterhalb der Kirche zu tragen. Die große Runde konnte diesmal nicht gedreht werden, da Julius-Sturm-Straße und Berggasse Baustellen sind.

Mit im Zug auch die drei Siegerlaternen, die aus 54 ideenreichen Arbeiten ausgewählt wurden. Dafür gab es für die Köstritzer Laura und Thomas Krautwurm, Jonas Riehm und Emeli Wilhelm eine Anerkennung. Eine kleine Laterne überreichte Schütz-Haus-Direktorin Friederike Böcher an Bürgermeister Dietrich Heiland (CDU) als Dank für stets gute Zusammenarbeit. Heiland gab seiner Freude Ausdruck, dass ein Wahrzeichen dank vor allem des Engagements des Schütz-Haus-Teams der Stadt wiedergegeben wurde: das Sgraffito am Schütz-Haus.

Nach dem Festumzug konnte man dem Ensemble Singer pur in der Kirche St. Leonhard lauschen. Auch das Abschlusskonzert der 7. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage mit dem Johann Rosenmüller Ensemble findet dort am morgigen Sonntag um 17 Uhr statt.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 09.10.2004
Würdiger Platz für Reußen-Särge

Bad Köstritz (OTZ/eba). Der Sarkophag des Heinrich Posthumus Reuß sowie alle anderen Geraer Reußen-Sarkophage sollten dauerhaft in der Gruft von St. Johannis in Gera aufgestellt werden. Diesen Wunsch äußerte die Leiterin des Heinrich-Schütz-Hauses, Friederike Böcher, am Rande einer Ausstellungseröffnung zum Auftakt der 7. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage in Bad Köstritz. Unterstützung erhält sie dabei von der Schütz-Akademie und der Ruthenus Kunst Vermögensverwaltung Heinrich XIII. Prinz Reuß.

Der Posthumus-Sarkophag, der kürzlich auf der 2. Thüringer Landesausstellung in Sondershausen gezeigt wurde, ist derzeit in der neuen Dauerausstellung des Schütz-Hauses zu sehen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 09.10.2004
Immer nur Provisorien
Von Erika Baumann

Da steht ja Köstritz und besonders das Schütz-Haus zu den 7. Mitteldeutschen Schütz-Tagen mit Ausstellungen, Konzerten und natürlich dem gestrigen Festumzug zum Geburtstag des großen Sohnes der Stadt wieder im Mittelpunkt vieler Besucher. Und das i-Tüpfelchen dürfte der Sarkophag des Heinrich Posthumus Reuß sein, der einige Zeit nun mitten in der neuen Dauerausstellung über den unbestritten bedeutendsten deutschen Tonschöpfer vor Bach präsentiert wird. Aber Hände weg von dieser Kostbarkeit, es kann Ärger geben. Das ist wirklich die Ausnahme. Ansonsten ist es ja usus, dass man in den Ausstellungsräumen Schübe ziehen, in Schriften oder Notenheften blättern kann. Hoffentlich wird der Wunsch des Hauses dort gehört, wo man helfen kann, damit der Sarkophag wieder in der Gruft von Alt-St. Johannis aufgestellt und zugänglich gemacht wird. Dauerhaft. Die Provisorien müssen ja mal irgendwann ein Ende haben...


Thüringer Landeszeitung schrieb am 08.10.2004
Musik aus Kremsier zu den Schütz-Tagen
Ensemble für Alte Musik Dresden gastiert

Bad Köstritz. Auf den Hof nach Kremsier entführt das Konzert am Sonnabend, 9.10., um 15.30 Uhr in der Köstritzer Kirche, St. Leonhard mit dem Ensemble für Alte Musik Dresden unter Leitung von Norbert Schuster.

Unter dem Motto "Sachsen und seine Östlichen Nachbarn" stehen die diesjährigen Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage, die sich mit diesem Konzert einem Zentrum der Gegenreformation widmen: dem Hof des Fürstbischofs von Olmütz Karl Liechtenstein-Kastelkorn in Kremsier, der eine besonders glanzvolle Musikpraxis in Olmütz und Kremsier pflegte. So erklingen Werke von deutschen, böhmischen und italienischen Komponisten, die dort gewirkt haben bzw. deren Kompositionen in Kremsier überliefert wurden: Christoph von Harant, Antonio Bertali, Johann Heinrich Schmelzer oder etwa Georg Melzel. Die Pracht der Gegenreformation zeigt sich in vielen Kompositionen des Programms und macht vor allem deutlich, wie viele Werke - auch von bekannten Komponisten - noch im Dornröschenschlaf in den Archiven in Böhmen oder Prag liegen.

Das Ensemble für Alte Musik Dresden fand sich 1985 zusammen. Zunächst standen kleine besetzte Werke in historischer Aufführungspraxis auf dem Programm. Mittlerweile hat sich nach und nach eine Stammbesetzung heraus kristallisiert, die auch groß besetzte Werke realisieren kann.

Im Köstritzer Konzert sind mit Zinken und Posaunen, Violen und Violinen, einem stark besetzten Continuo und sieben Vokalstimmen u. a. Sonaten, eine Messe oder Festmusiken zu Feiertagen zu hören, die die ganze Pracht der Musik dieser Zeit widerspiegelt.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 07.10.2004
Heinrich Schütz und seine Zeitgenossen
Festival in dessen Geburtststadt Bad Köstritz

Bad Köstritz. (ddp/tlz) Bad Köstritz steht ab heutigem Donnerstag im Zeichen der 7. Mitteldeutschen HeinrichSchütz-Tage. Das viertägige Festival in der Geburtsstadt des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) bildet den Abschluss einer Serie von Veranstaltungen, die bereits an den zurückliegenden beiden Wochenenden Besucher an Schütz' Wirkungsstätten in Dresden und Weißenfels lockten. Dabei wurde dieses Jahr der Blick auf vielfältige Beziehungen zwischen Mittel- und Ostdeutschland, Böhmen und Polen in der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts gerichtet.

Das widerspiegelt auch das Programm in Bad Köstritz, das Musik von Heinrich Schütz und Zeitgenossen in unterschiedlichsten Besetzungen bietet. So erklingt u. a. sächsische Vokal- und polnische Instrumentalmusik mit dem Freiburger "Ensemble Musica poetica", entführt das Ensemble "Alte Musik" aus Dresden musikalisch an den Hof des Fürstbischofs von Kremsier, wird Musik zu hören sein, die Schütz 1621 zur Huldigung, der schlesischen Stände komponierte.

Zum Auftakt des Bad Köstritzer - Festivals wird im Schütz-Geburtshaus eine Ausstellung eröffnet, die in dessen Historie als Forschungs- und Gedenkstätte entführt. Traditionell gehören ein Festgottesdienst sowie ein abendlicher Festumzug am 8. Oktober, dem Geburtstag des Komponisten, zum Programm.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 07.10.2004
7. Mitteldeutsche Schütz-Tage

Bad Köstritz (ddp). Bad Köstritz steht ab heute im Zeichen der 7. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage. Das viertägige Festival in der Geburtsstadt des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) bildet den Abschluss einer Serie von Veranstaltungen, die bereits an den zurückliegenden beiden Wochenenden Besucher an Schütz' Wirkungsstätten in Dresden und Weißenfels lockten, erklärte die Leiterin des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz, Friederike Böcher. Die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage haben in diesem Jahr ihren Blick auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Mittel- und Ostdeutschland, Böhmen und Polen in der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts gerichtet. Das widerspiegelt auch das Programm in Bad Köstritz, das vier Tage Musik von Heinrich Schütz und seinen Zeitgenossen in unterschiedlichsten Besetzungen bietet. Das Ensemble "Musica poetica Freiburg" bestreitet heute Abend, 19.30 Uhr, das Eröffnungskonzert im Palais. Außerdem wird im Geburtshaus des Komponisten eine Ausstellung eröffnet, die in dessen Historie als Forschungs- und Gedenkstätte entführt. Sie ermöglicht einen Blick in die Geschichte von 50 Expositionen rund um Schütz von 1954 bis in die Gegenwart. Traditionell gehören in Bad Köstritz auch ein Festgottesdienst und ein abendlicher Festumzug am 8. Oktober, dem Geburtstag des Komponisten, zum Programm.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 07.10.2004
Festumzug und Konzert Schütz zu Ehren

Bad Köstritz (OTZ). Das Ensemble "Singer pur" bringt am morgigen 8. Oktober das Geburtstagsständchen für Heinrich Schütz zu Gehör. Das Ständchen zum 419. Geburtstag wird ab 19.30 Uhr in der Köstritzer Kirche St. Leonhard erklingen.

Seit einigen Jahren schon ist es Tradition, am Geburtstag von Schütz ein A-Capella-Ensemble einzuladen.

Kleine und große Gäste sind aber schon am Vormittag im Schütz-Haus willkommen, um die schönste selbstgebastelte Laterne zu wählen. Beim Festumzug erleuchten die Laternen zu Ehren Schütz, dem "Lumen Germaniae", dem Licht Deutschlands. Treff ist um 18 Uhr am Schütz-Haus. Der traditionelle Umzug beginnt um 18.30 Uhr. Für viele historische Kostüme ist auch gesorgt.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 07.10.2004
Entlang der Reußischen Fürstenstraße

Gera (OTZ). Unter dem Titel "Zwischen Habsburger und Preuß passt allemal noch ein Reuß" lädt der Gera Tourismus e. V. am 9. Oktober zu einer Rundfahrt auf der Reußischen Fürstenstraße ein.

Dabei erfahren die Gäste Interessantes über das Geschlecht der Reußen und ihr Herrschaftsgebiet. Sie besuchen Schloss Osterstein und blicken hinter die Kulissen des Theaters. In Posterstein, einem Lehen der Fürsten Reuß, stehen Burg- und Kirchenbesichtigung auf dem Programm. Anschließend geht es weiter nach Bad Köstritz, wo die Gäste Näheres über die Köstritzer Linie der Reußen erfahren.

Bei einem Besuch des Heinrich-Schütz-Hauses können sie sich über die Beziehung zwischen dem bedeutenden Komponisten und Heinrich Posthumus informieren.

Die Tour beginnt 9 Uhr vor der Gera-Information und dauert bis 18.30 Uhr. Voranmeldungen ist unter Tel. (0365) 8 30 44 80 erforderlich.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 06.10.2004
Konzert und Schau zu Schütz-Tagen

Bad Köstritz. Zur Eröffnung des Bad Köstritzer Teils der diesjährigen Heinrich-Schütz-Tage erklingt morgen um 19.30 Uhr im Köstritzer Palais ein Konzert. Es spielt das Ensemble "Musica poetica Freiburg" unter der Leitung von Hans Bergmann.

Unter dem Titel "Erbarm dich mein, o Herre Gott: Heinrich Schütz und seine Zeit: Sächsische Vokalmusik und polnische Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts" erklingen neben Werken von Heinrich Schütz auch Kompositionen seiner Schüler und Musikerkollegen.

Zu diesen zählen Christoph Kittel, Johann Rosenmüller und Christoph Bernhard. Musikalisch vertreten sind auch polnische Zeitgenossen wie Adam Jarzebski oder Martin Mielczewski.

Vor dem Konzert wird eine Ausstellung eröffnet.

"50 Ausstellungen zu Heinrich Schütz in seinem Geburtshaus" will in die Geschichte der Heinrich-Schütz-Gedenkstätte in Bad Köstritz einführen.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 27.09.2004
Ein Abend für Heinrich Schütz
Raimund Kolbe lädt am Dienstag zum Liberalen Forum nach Bad Köstritz ein

Das Liberale Forum Bad Köstritz widmet sich am 28. September um 19 Uhr im Köstritzer Schlosshotel dem Leben und Werk des Köstritzer Komponisten Heinrich Schütz (1585 bis 1672). War er ein Liberaler?

Dazu war die Zeit noch nicht reif. Er war ein Komponist zwischen Bibel und Politik und als Hofkapellmeister in Dresden im klassischen Sinne, ein Angestellter, ein Untertan. Als freisinnigen Mensch würde ich ihn dennoch bezeichnen. Mit seinem Musikstil hat er weit über seine Zeit gewirkt. Als Köstritzer liegt es für mich nahe, ihn ins Rampenlicht zu rücken.

Was macht liberale Menschen heute aus?

Meistens sind es Atheisten, die frei denken und unabhängig sind.

Will das Liberale Forum unbequeme Menschen erziehen oder Schütz-Kenner aus den Gästen machen?

Keines von beiden. Unsere Veranstaltungen sind jedem zugänglich. Das hat einfach damit zu tun, dass die Friedrich-Naumann-Stiftung, eine der FDP nahe stehende Stiftung, politische Themen populärwissenschaftlich verbreiten will und darüber auch zur Mitwirkung in der Kommune anregen möchte. Die Stiftung ist regional organisiert, unser Forum gehört zum Regionalbüro Halle.

Sie sind Mitglied dieser Partei. Wie ziehen Sie die Grenze?

Da muss ich mich nicht anstrengen. Seit 1969 bin ich in der liberalen Partei. Liberales Denken muss nicht zwangsläufig mit der Parteimitgliedschaft zu tun haben, sondern liberal ist eine Geisteshaltung.

Hat das Liberale Forum Bad Köstritz Mitglieder?

Nein. Den Begriff haben wir hier zur Kennzeichnung unserer Veranstaltungen geprägt. Ich organisiere und moderiere die Treffen. Eine Mitgliedschaft gibt es nicht.

Aber Stammgäste.

Ja. Seit vier Jahren bieten wir Veranstaltungen an. Insgesamt waren es bislang zehn. Die Themen reichten vom Grundverständnis des Liberalismus über die Reußische und Thüringische Geschichte bis hin zur Kulturpolitik heute.

Mein Wunsch wäre, dass Köstritzer Bürger das neue Angebot wahrnehmen. Niemand braucht Angst haben. Jeder kann frei von der Leber wegreden, ohne dass ihm über den Mund gefahren wird.

Die Leiterin des Heinrich-Schütz-Hauses, Friederike Böcher, haben Sie als Referentin eingeladen. Wird Sie neue Erkenntnisse preisgeben?

Das entzieht sich meiner Kenntnis, ob Frau Böcher neue wissenschaftliche Erkenntnisse darlegen wird. Sie will das Leben des großen Sohnes unserer Stadt schildern und die Impulse deutlich machen, die vom Schützschen Schaffen auf die Musik der späteren Jahrhunderte ausgingen.

Doch über Musik wird nicht nur gesprochen.

Extra für diesen Abend hat der Aequalis-Frauenchor Gera unter der Leitung von Manfred Werner Lieder von Schütz einstudiert. Ich bin schon gespannt darauf, sie zu hören.

Interview: S. Eigenrauch


Ostthüringer Zeitung schrieb am 21.09.2004
Kurs Alte Musik in Köstritz
Abschlusskonzert am Sonntag in Crossen

Crossen/Bad Köstritz (OTZ). Kursteilnehmer, Dozenten und das Heinrich-Schütz-Haus laden zum Abschlusskonzert des Kurses "Deutsche und italienische Musik der Hofkapellen und Kantoreien des 16./17. Jahrhunderts" ein, das am Sonntag, 26. 9., um 16 Uhr im Saal des "Weißen Rosses" in Crossen stattfindet.

Am Mittwoch kommen die Kursteilnehmer aus allen Teilen Deutschlands und der Schweiz nach Köstritz und Crossen, um gemeinsam im Chor zu singen oder mit Posaunen, Zinken, Violinen, Cembalo und Orgel zu musizieren.

Unter Leitung von Martin Krumbiegel aus Leipzig, der für die Gesamtleitung und den Chor verantwortlich zeichnet, sowie den weiteren Dozenten Sebastian Krause, ebenfalls Leipzig, Posaunen- und Bläserensemble, und Markus Märkl (Köln), Cembalo.

Orgel und Continuo, stehen Werke von Heinrich Schütz, Melchior Franck, Giovanni Gabrieli, Leonhard Lechner und Claudio Monteverdi auf dem Programm: Mal groß besetzt mit mehreren Chören, mal Chor a capella, mal nur für Instumentalisten oder mit Solisten und Begleitung. Musiziert wird von den frühen Morgenstunden bis in den späten Abend, im "Weißen Ross" singt und klingt es aus allen Räumen. Unermüdlich wird man im Entdecken und Wiederentdecken bekannter und unbekannter Literatur aus dem 16. und 17. Jahrhundert sein.

Das Abschlusskonzert am Sonntag führt dann alle Gruppen und Besetzungen zusammen. Faszinierend sei es immer wieder, so Schütz-Haus-Direktorin Friederike Böcher, mit welcher Begeisterung die Kursteilnehmer an ihre Aufgabe herangehen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 06.09.2004
Keramik, Musik und Spiele bei Heinrich Schütz
Erste Museumsnacht in Bad Köstritz

Bad Köstritz (OTZ/Lowe). Mehr als 200 Besucher ließen sich zur ersten Museumsnacht am Freitagabend in das Heinrich-Schütz-Haus nach Bad Köstritz locken. Gleich mit zwei Ausstellungseröffnungen hatte das Haus einen besonderen Leckerbissen angeboten: Keramik von Ulli Wittich-Großkurth und ihrem Sohn Lorenz Wittich aus Jena. Bereits das dritte oder vierte Mal sei sie in Köstritz und nutze dies als Möglichkeit, Kultur in die Regionen zu tragen, sagte Ulli-Wittich-Großkurth. Die Integration der Keramik in die Daueraustellung des Schütz-Hauses bringe eine besondere Attraktivität mit sich, war auch Lorenz Wittich erfreut. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die große Bandbreite des keramischen Schaffens der Wittich-Werkstatt, deren Leitung seit 1992 in den Händen des Sohnes liegt. In Bad Köstritz sind sowohl die bekannte weiß-blaue Gebrauchskeramik von Ulli Wittich-Großkurth, mit kleinen Rosen verziert, als auch die verschiedenen mit Ginkgo-Blättern gestalteten Formen zu sehen. Aber auch figürliche Keramik und die unterschiedlichen Verarbeitungstechniken können bewundert werden.

Lorenz Wittich bezeichnet seine Keramik dagegen als strenger. Er unterstreicht dies mit, einem dunkleren Grundton oder im hell-dunkel Kontrast. Es ist eine schlichte und schöne Keramik, die den Zeitgeist trifft, wie die zahlreichen Gäste der Ausstellung bewiesen.

Wer die Treppe im Schütz-Haus erklomm, kam gleichzeitig in den Genuss einer zweiten neuen Ausstellung. Rund 30 Musikergedenkstätten werden mit ihren Angeboten und Sammlungen aber auch Adressen und Öffnungszeiten präsentiert. "Mit dabei sind Brahms in Hamburg, Wagner in Bayreuth und natürlich die Bachhäuser in Leipzig und Eisenach", zählt Direktorin Friederike Böcher nur einige auf. Vielleicht entstünde daraus ein Führer über deutsche Musikergedenkstätten, hofft die Museumsdirektorin auf die Verwirklichung ihrer Idee. Anlass für die Ausstellung ist der 50. Jahrestag der Gedenkstätte Heinrich Schütz. Zur Eröffnung der Museumsnacht zeichneten die Köstritzer Flötenkinder musikalisch das Leben von Schütz nach.

Von der fast schon familiären Atmosphäre der Museumsnacht profitierten nicht nur die Künstler. Das ganze Haus war in Besitz genommen von einem äußerst interessierten Publikum, das selbst gern mitmachte. So konnte man kleine und große Gäste klatschen, zischen, lachen und klappern hören bei den musikalischen Spielen mit Rainer Püschel aus Bad Klosterlausnitz. Spät am Abend führte er als Nachtwächter die begeisterte Besucherschar durch Bad Köstritz und zu weiteren Gedenkorten, an denen gelesen oder musiziert wurde. Der Carmina e. V. bot mit einem Konzert den krönenden Abschluss im Palaissaal zu nächtlicher Stunde.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 06.09.2004
Nächte zum Tag machen
Von Petra Lowe

Museumsnächte sind in Mode - zur Freude vieler Besucher. Auch die Nacht im Heinrich-Schütz-Haus können sich die Organisatoren als Erfolg auf die Fahne schreiben. Kritiker meinen, Museum sollte sich nicht eines solchen organisierten Ereignisses bedienen. Und auch Schütz-Haus-Direktorin Friederike Böcher ist nicht ganz so glücklich mit dem Eventcharakter von Museumsnächten. "Durch kontinuierliche Arbeit gewinnen wir unsere Besucher", sagt sie. Das eine schließt das andere nicht aus. Das hat sich auch Frau Böcher zu Nutze gemacht und Neues für ihr kleines Haus probiert. Sie stürzte sich mit ihrer ersten Museumsnacht hinein ins Vergnügen und ward begeistert. Doch die Nacht ist vorbei und was bleibt? Freudige Erinnerung oder doch mehr? Es ist ein Anfang - nicht nur in Richtung flächendeckende Museumsnächte nach außen. Vielmehr ist zu hoffen, dass es ein Anfang, Weiterdenken und Schritt zu mehr im Innern ist. Museum erlebbar machen, ist das große Ziel, das die Museumsnacht verfolgt - letztlich auch, um Besucher zu locken. So mancher Museumsbesuch hat noch zu oft mit psst-leisen und bloß-nichts-anfassen Erlebnissen zu tun. Oder ist eine Strapaze für Beine und Augen wegen des langen Stehens vor langen Erläuterungstafeln. Dem Zeitgeist entspricht das nicht und auch nicht dem Besucher. Gegen beide scheinen immer noch manche Museen anzukämpfen. Doch das wird auf die Dauer nichts nützen. Das Museum muss wohl die Nacht zum Tage machen, um erlebbar zu sein.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 24.08.2004
Per Mausklick zum Schütz-Schatz

Predigtensammlung im Bestand des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz ist wertvolles Dokument zum Leben des Musikers

Von OTZ-Mitarbeiterin Katja Grieser

Als Friederike Böcher beim Surfen im Internet auf den Sammelband aus dem Jahr 1687 mit Predigten des Dresdener Oberhofpredigers und Kirchenrates Martin Geier (1614 - 1680) stieß, konnte sie ihr Glück kaum fassen. Die amtierende Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses, in Bad Köstritz nahm sofort Kontakt mit dem Schweizer Antiquariat auf, das das Buch anbot. Es wurde verhandelt - da drei Seiten fehlten, bekam Böcher das Buch sogar preiswerter - und der Bestand des Museums bekam Zuwachs.

Was ist nun das Besondere an dem Sammelband? "Dieses Buch ist näher an Heinrich Schütz als irgend etwas anderes, was wir hier haben", erklärt Friederike Böcher. Grund: In dem 1116 Seiten dicken Wälzer sind nicht nur die von Geier gehaltene Leichpredigt und "Abdanckungs-Rede" für Heinrich Schütz (1585 1672), sondern zudem ein "Lebens-Lauff" des Musikers zu finden. "Schütz war schon zu Lebzeiten eine musikalische Instanz", weiß Böcher. Deshalb wurde zur Trauerfeier am 17. November 1672 auch dessen Lebenslauf vorgetragen.

So ist zu lesen, Heinrich Schütz "ist auf diese Welt gebohren worden zu Kösteritz/ein wohlbekandten Flecklein an der Elster gelegen".. Wei tere, Angaben zu EItern und Familie des kurfürstlichen sächsischen Kapellmeisters folgen. Ein Großteil der Danksagung ist jedoch der "köstlichen Arbeit des Herrn Heinrich Schützens" gewidmet. "Am tage liegt es/daß er in die 57. jahr treue dienste an diesem Chur-Sächsischen Hofe erwiesen/uns so wohl bei der tafel-music nach Gelegenheit/als auch in der Hofkapelle sonderlich/manch schönes Singewerck verrichtet." Zudem wird Schütz' Bekanntheit in Deutschland und darüber hinaus gelobt.

Aus dem lädierten Band konnte Friederike Böcher viel über Schütz' Arbeit erfahren und über die Anerkennung, die dem Musiker von Zeitgenossen, entgegen gebracht wurde. "Und es ist spannend, das altertümliche Deutsch zu lesen", erzählt sie. Manche Textstellen musste die Museumschefin laut lesen, um deren Sinn zu verstehen. So wurde das Wort Verhängnis früher "Verhängknüs" geschrieben. "Da weiß man erst beim lauten Lesen, was gemeint ist", so Böcher.

Für das 1985 gegründete Museum im Geburtshaus des Musikers sind Ankäufe, von Originalen wichtig. Zu DDR-Zeiten wurde dafür kein Geld ausgegeben und nach der Wende dauerte es Jahre, bis nach Stimmbüchern oder Kupferstichen mit Städteansichten aus der Schütz-Zeit gesucht wurde. Seit Böcher 2000 die Leitung des Schütz-Hauses übernommen hat, füllt, sich die Ausstellung mit Originalen zu Schütz und seiner Zeit. "Wir wollen hier auch das Umfeld des Komponisten dokumentieren", erklärt sie. Deshalb gehören u. a. Landkarten von Leipzig und Dresden aus dem 17. Jahrhundert oder Porträts von Zeitgenossen Schütz ebenfalls zum Bestand. Von Antiquariaten bekommt Friederike Böcher Hinweise, wo die begehrten Originale zum Kauf angeboten werden. Und sie forscht auf eigene Faust: "Das Internet ist dabei eine große Hilfe" erzählt die Museumschefin. Schließlich hat sie ihren größten Schütz-Schatz ja auch beim Surfen aus dem Internet gefischt.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 17.08.2004
Neuer Lockstoff
Von Sylvia Eigenrauch

Mit nur einem Museum plant man das Wagnis Museumsnacht in Bad Köstritz und ist gespannt auf die Resonanz. Freilich bleibt das in Gera typische Umherziehen von Haus zu Haus aus. Doch mit einem abendlichen Rundgang bis hinauf zur Kirche mit dem Schinkel-Turm - von dem aus auch musiziert wird - wird auch das gemeistert. Die neue Idee ist als Lockmittel gedacht, sowohl für Einheimische als auch für Museumsnacht-Kenner aus Gera. Dass der neue Lockstoff dieses Jahr zum Einsatz kommt, ist einem Jubiläum zu verdanken. Am 27./28. November 1954 wurde die erste Ausstellung im Geburtshaus des Komponisten gezeigt. Trotz Unterbrechungen wird damit die 50-jährige Ausstellungstätigkeit in diesem alten Köstritzer Gasthaus begangen, das 1985 nach gründlicher Sanierung zum 400. Schütz-Geburtstag wieder eröffnet wurde.

Nachdem im Juli die Freilegung des Sgraffito an der Nordfassade des Hauses gelang, soll dieses Kleinod künftig auch in der Dunkelheit erkennbar sein und angestrahlt werden. Neue Sammeltöpfe werden deshalb zur Museumsnacht aufgestellt. "Wir wollen das bis zum November schaffen", sagt Direktorin Friederike Böcher.

Die Freilegung ist längst bezahlt, mit reichlich 4000 Euro aus Spenden und Mitteln der Sparkassen-Kulturstiftung.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 17.08.2004
Köstritzer Museumsnacht hat dieses Jahr Premiere
Am 3. September mit Rundgang durch den Ort

Bad Köstritz (OTZ/eig). Zur ersten Köstritzer Museumsnacht sind Interessierte am 3. September von 18 bis 24 Uhr in das Heinrich-Schütz-Haus der Schwarzbierstadt eingeladen.

Organisatoren der Geraer Museumsnächte unternahmen erstmals den Versuch, Museen des Landkreises ins Verantaltungskonzept einzubinden. Sie stießen im Geburtshaus des bedeutendsten deutschen Komponisten vor Johann Sebastian Bach auf Interesse. Auch wenn hier erst eine knappe Woche nach der Geraer Museumsnacht nächtliches Treiben herrscht.

Mit musikalischen Spielen für große und kleine Gäste eröffnet Rainer Püschel aus Bad Klosterlausnitz den Vorabend des Köstritzer Werfertages. Zwei Ausstellungseröffnungen beginnen um 19.30 Uhr. Die Verkaufsschau mit Keramik aus der Werkstatt von Ulli Wittich-Großkurth und Lorenz Wittich aus Jena wird ausnahmsweise eine Woche vor dem Bad Köstritzer Dahlienfest geöffnet. Keramikschauen in Verbindung mit der mexikanischen Pflanze haben inzwischen Tradition. Außerdem werden in der Treppenhausgalerie "Musikergedenkstätten in Deutschland" präsentiert.

Unter der Leitung der Museumsdirektorin Friederike Böcher stellen die "Köstritzer Flötenkinder" im Konzert eine musikalische Biographie von Heinrich Schütz (1585-1672) vor. Nach einer Stärkung mit Fettbrot und Schwarzbier beginnt um 21.30 Uhr ein musikalisch-literarischer Rundgang zu Köstritzer Berühmt heiten. Zum Julius-Sturm-Denkmal und zum Denkmal für Heinrich-Schütz führt der Weg, auf dem Wissenswertes über beide berichtet wird. Pfarrer Michael Eggert empfängt die nächtlichen Gäste in der Kirche St. Leonhard. Das Gesangsensemble Carmina erfüllt den Palaisaal mit seinen Stimmen, bevor zum Schlummertrunk ins Schütz-Haus geladen wird. Zur Premiere ist der Nacht-Eintritt frei.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 14.08.2004
Baumeister mit Fingerspitzengefühl

Unter den Händen des Löbichauers Dieter Fallgatter entstehen die prächtigsten Gebäude

Von OTZ-Redakteurin Margit Kasper

Dieter Fallgatter begnügt sich nicht mit einem Schloss. Er besitzt mehrere, eines prächtiger als das andere. Hinzu kommen diverse Kathedralen, Burgen und Fabriken.

Um sich über ihren Zustand ein Bild zu machen, braucht er nicht weit zu reisen. Fast alle diese Bauwerke stehen in seinem Haus in Löbichau nahe Ronneburg. Der Diplombauingenieur fühlt sich auch nach Feierabend seinem Beruf verbunden. Dann baut er am liebsten Modelle mehr oder weniger berühmter Gebäude. In unzählbaren Freizeitstunden entstanden so über 200 maßstabgerechte Nachbauten aus rund zehn Ländern Europas.

Der Hobby-Baumeister nutzt für seine Kunst spezielle Bastelbögen. "Meine Familie, Freunde und Bekannte wissen, dass sie mir mit solch einem Bogen besondere Freude machen", sagt der 57-Jährige.

Doch keiner sollte meinen, dass die Arbeit mit einem Bastelbogen ein Kinderspiel sei - auch wenn es danach klingt. Einfühlungsvermögen in die Architektur, Vorstellungskraft, Geduld und Fingerspitzengefühl gehören dazu, die Münchner Frauenkirche, die Basilius Kathedrale von Moskau oder das französische Kloster Mont-Saint-Michel letztendlich wie echt wirken zu lassen. "Um zum Beispiel eine winzige Säule oder eine Fensterverzierung anzubringen, muss ich nicht nur zum Klebstoff, sondern öfters auch zur Pinzette greifen."

Zurzeit braucht Dieter Fallgatter besonders viel Geduld. Auf seinem Wohnzimmertisch erhebt sich stolz die beeindruckende Sagrada Familia von Barcelona. Das Original wurde vom Architekten Antoni Gaudi entworfen. Dessen riesige Kathedrale nach eigenem gotischen Stil wird seit 1882 gebaut und es werden wohl noch etliche Jahre vergehen, bis von ihr ein Foto ohne Baukräne gemacht werden kann. Auch für den Löbichauer ist es eines seiner aufwändigsten Werke. Etwa 800 Einzelteile muss er verarbeiten, gut ein Vierteljahr Bauzeit benötigt er dafür. Doch am 12. September will er es geschafft haben. Dann soll die kleine Ausgabe des gigantischen spanischen Gotteshauses anlässlich des Tags des offenen Denkmals neben anderen Modellen in der Kirche von Großstechau gezeigt werden.

"Meine ganze Familie bis zum Urgroßvater hatte mit dem Bau zu tun. Und ich habe schon als Kind vereinzelt Modelle gebaut. Doch erst in den vergangenen zwei Jahren ging es so richtig los. Auslöser war eine Zusammenarbeit mit dem Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz. Schütz war viel gereist und es sollte in der Ausstellung der Bezug dazu hergestellt werden. Ich baute dafür unter anderem den Dom von Florenz und die Basilika von San Marco", erzählt der Ingenieur.

Sein Hobby vermittelt Wissen. Ein Spezialgebiet ist die Architektur des 20. Jahrhunderts. Davon künden Modelle des Reichstags in Berlin oder mehrere Modelle von Bauten des Bauhaus-Architekten Walter Gropius, darunter vom Fagus-Werk in München und der Essener Zeche Zollverein.

Doch nach vielen langen Bastelabenden, verrät Fallgatter, braucht auch er den schnellen Erfolg. Dann holt er die Miniatur-Postkartenmodelle hervor und baut zum Beispiel Mini-Wolkenkratzer von Chicago.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 14.08.2004
Unterhaltsame Entdeckungstour
Auftakt für künftige Ostthüringer Museumsnächte in Bad Köstritz

Gera (OTZ/eig). Die sechste Auflage der Geraer Museumsnacht am 28. August offeriert von 19 bis 1 Uhr morgens ein dicht gedrängtes Programm in den vier Museen für Stadtgeschichte, Naturkunde, bildende Kunst und angewandte Kunst. Daneben beteiligen sich artverwandte Partner. Dazu gehören das Schulmuseum, die 50-jährige Sternwarte, die historische Straßenbahnsammlung, das Haus Schulenburg, ein Bauwerk des Architekten Henry van de Velde, der Kunstverein, der den 255. Geburtstag von Goethe an diesem Tag thematisiert, und drei Kirchen, von denen der Turm der Salvatorkirche hoch über der Stadt für Ausblicke offen steht.

"Für die Besucher wird es wie in jedem Jahr schwer, sich zu entscheiden", kündigt Ute Heckmann vom Stadtmuseum an. Erstmals beziehen die Veranstalter das Umland ein und planen mit dem Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz - am 3. September - einen ersten Schritt für den Beginn der Ostthüringer Museumsnächte. Zwei Absichten stecken dahinter. Zum einen sollen Museen der angrenzenden Landkreise, zum anderen ein größeres Potenzial der Besucher erschlossen werden. Immer orientiert sich das nächtliche Angebot am Profil der Häuser. So können im Naturkundemuseum die Milben im lebendigen Käse per Mikroskop betrachtet werden, hat sich Otto Dix im Geburtshaus am Mohrenplatz angekündigt, werden Pfeilspitzen aus der Germanenzeit im Hof von Schloss Osterstein geschmiedet und gibt es Modenschauen im Museum für Angewandte Kunst mit Kleidern wie "Das Magazin" - jetzt Ausstellungsgegenstand - sie empfahl. Überall werden die Gäste mit Musik empfangen und sind Getränke und Speisen vorbereitet.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 11.08.2004
Konzert vereint europäische Tradition und Zeitgeist aus Japan

Heinrich-Schütz-Chor aus Osaka tritt Sonntag in Bad Köstritz auf

Bad Köstritz (OTZ). Das Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz erwartet am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der Köstritzer Kirche St. Leonhard den Heinrich-Schütz-Chor aus Osaka (Japan) zum Konzert.

Dort beendet der Chor seine Deutschlandtournee mit insgesamt fünf Auftritten, die morgen Abend beginnt. Nach 1998 kommt der japanische Chor erneut mit einem Konzert in unsere Region. Einstudiert sind Werke von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Anton Bruckner sowie von den zeitgenössischen japanischen Komponisten Toru Takemitsu, Minao Shibata und Hideki Chihara.

Shuichi Thoma gründete den Chor 1977 als ersten semi-professionellen Chor in West-Japan. Unter Thomas Leitung erarbeiteten die Sänger ein umfangreiches Repertoire vorbarocker polyphoner Werke, darunter fast das gesamte Werk von Schütz, aber auch zusammen mit dem Instrumentalensemble Osaka Collegium Musicum die Oratorienliteratur von Monteverdi bis Bruckner.

Ende der 1980er Jahre kam die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen japanischen Komponisten wie Takemitsu, Shibata und Chihara hinzu.

Thoma, der an der Musikhochschule in Osaka Kirchenmusik, Orgel, Cembalo, Musikerziehung und Musikgeschichte studierte, zieht mit seinem packenden Interpretationsstil Konzertbesucher in seinen und den Bann des Chores. Sicher erinnern sich Geraer noch daran, wie der Heinrich-Schütz-Chor Osaka unter seiner Leitung 1998 in der Johanniskirche in Gera u. a. die Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz hinreißend interpretierte.

Wegen seiner professionellen Darbietungen erhielt der Chor nicht nur in Japan, sondern auch auf Konzertreisen durch Europa - wie zum Beispiel beim MDR-Musiksommer - Lob und Anerkennung. CD-Produktionen belegen die Beherrschung der so völlig unterschiedlichen Musiksprachen und -welten.

Ergänzt wird das A-capella-Programm durch einige Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, die von Harumi Matsubara vorgetragen werden. Die Organistin belegte bereits Meisterkurse in Deutschland.

Nach den Stationen Magdeburg, Lehnin, Kloster Zinna und Berlin beendet der Chor die diesjährige Tournee in Bad Köstritz. Nähere Informationen unter (036605) 2405.


Allgemeiner Anzeiger schrieb am 11.08.2004
Am Sonntag in der Köstritzer Kirche St. Leonhard
Heinrich-Schütz-Chor aus japanischem Osaka

Bad Köstritz (AA). Am Sonntag, 15. August, 17 Uhr wird in der Köstritzer Kirche St. Leonhard ein ganz besonderer Gast erwartet: Der Heinrich-Schütz-Chor aus Osaka wird nach 1998 wieder ein Konzert geben mit Werken von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Anton Bruckner sowie zeitgenössischen japanischen Komponisten.

Shuichi Thoma gründete den Chor 1977 als ersten semi-professionellen Kammerchor in West-Japan. Unter seiner Leitung erarbeiteten die Sänger ein umfangreiches Repertoire vorbarocker polyphoner Werke, darunter fast des gesamte Werk von Schütz, aber auch zusammen mit dem Instrumentalensemble "Osaka Collegium Musicum" die Oratorienliteratur von Monteverdi bis Bruckner.

Sicher können sich noch viele Musikfreunde daran erinnern, wie der Heinrich-Schütz-Chor Osaka unter Thomas Leitung 1998 in der Geraer Johanniskirche u.a die Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz hinreißend interpretierte.

Wegen seiner professionellen Darbietungen hat der Chor nicht nur in ganz Japan, sondern auch auf mehreren Konzertreisen durch Europa und Deutschland u.a. beim MDR-Musiksommer höchstes Lob und Anerkennung erhalten.

Ergänzt wird das A-capella-Programm durch einige Orgelwerke von J. S. Bach, vorgetragen von Harumi Matsubara, einer durch Konzerte und Meisterkurse in Deutschland bekannten Organistin. Beim Abschlusskonzert der diesjährigen Deutschlandtournee wird die Begeisterung des Heinrich-Schütz-Chores Osaka mit dem reizvollen Programm die Zuhörer einfangen in einer musikalischen Gegenüberstellung von "traditionellen" europäischen und zeitgenössischen japanischen Kompositionen.

Kartenvorbestellungen unter Telefon 036605/2405.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 07.08.2004
Ostthüringer Museumsnächte

Gera/Bad Köstritz (ddp). "Ostthüringer Museumsnächte" sollen in den nächsten Jahren das kulturelle Spektrum in der Region bereichern. An drei aufeinander folgenden Samstagen lade man dann in die Museen Geras und des benachbarten Bad Köstritz ein, teilte die Kulturdirektion Gera mit. Bad Köstritz ermöglicht erstmals am 3. September einen nächtlichen Streifzug durch das Museum im Geburtshaus des Komponisten Heinrich Schütz (1585 - 1672). Tradition hat die Museumsnacht in Gera, wo die Besucher am 28. August zum sechsten Mal auf nächtliche Erkundungstour gehen können. Die vier städtischen Museen präsentieren ab 19 Uhr sechs Stunden lang Ausstellungen, Führungen, Aktionen, Lesungen und LiveMusik. Die Außenstelle Gera für die Stasi-Unterlagen öffnet ihre Pforten und auch der Kunstverein lädt ein.


Allgemeiner Anzeiger schrieb am 28.07.2004
Benefizkonzert brachte Überraschungen und 375 Euro
Sgraffito am Schütz-Haus schon gut erkennbar

Bad Köstritz (AA/tti). Heinrich Schütz und seine Zeitgenossen sorgen für die schon am Straßenrand erkennbare Erinnerung an den Komponisten: in Klängen der Köstritzer Spielleute beim Benefizkonzert. Und der spitzbärtige Hofkapellmeister wandelt bereits wieder in der Stadt. Die Dahlienstädter holen sich eine Attraktion zurück: Das Sgraffito am Heinrich-Schütz-Haus, das vor 50 Jahren Rudolf G. Werner in, Rotbraun- und Ocker-Tönen in den Hausputz der Nordfassade einbrachte. Ein Jahrzehnt war der Schmuck nach Sanierung nasser Wände unter neuer Farbe verschwunden. "Erhalt zu teuer!", urteilte 1995 selbst die Denkmalschutzbehörde. Man stufte das in einer erst im 19. Jahrhundert aufgekommenen Technik geschnittene Werk als Gebrauchskunst ein. So südländisch anmutende Arbeiten sind in unseren Breiten seltener. Aber schon im Mittelalter kannte man derlei Hausbilder, mit denen man Steinbearbeitungen vortäuschte oder ganze Geschichten an die Wand brachte. "Die Köstritzer wollen ihr Sgraffito wieder haben", ist der Eindruck von Friederike Böcher. Sie nimmt geduldiges Warten der Einheimischen zur Beobachtung der Freilegung als Zustimmung und freut sich über eingehende private Spenden für die ungewöhnliche Aktion ihres Museums. Das Konzert vom 10. Juli brachte 375 Euro. Ein guter Schnitt. Zum Glück legt die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen aber auf jeden Euro Spende noch einen drauf. Vermutlich konnten durch die Aktionen und Bemühungen der Mitarbeiter im Schütz-Haus etwa zwei Drittel der Gesamtkosten bisher beschafft werden. Genau kann man alles bei laufenden Überraschungen noch nicht beziffern.

"Zum Glück gibt es wenig Fehlstellen. Die ursprüngliche Farbgebung kommt wieder heraus und der Aufwand für das Auffüllen von Hohlräumen hielt sich in Grenzen", schätzt Böcher ein. Am Ende wird das Werk zu versiegeln und die Wand neu zu streichen sein. Sie vertraut auf die Kirchenmaler und Restauratoren der Eisenberger Firma Volkland, die z.B. das Sgrafitto an Jenas Hauptpost restaurierten.

Ein besonderes Erlebnis war die Benefizveranstaltung auch für Fritz Werner aus Plauen. Der Sohn des Künstlers, früher selbst Bühnenbildner, zeigte sich überrascht von Dingen, die in der Tafelausstellung über den Vater und gerade zur Vielfalt seiner Buchillustrationen zu erfahren sind. Gera besitzt u.a. ein überdimensionales Wandgemälde zum Hochwasser von 1954 von ihm. Das Schütz-Haus kaufte jetzt Bücher zur Erinnerung an.

Bis November zur Festwoche für das 50-jährige Jubiläum von Ausstellungen über Heinrich Schütz in dessen Geburtshaus, soll das Exponat fertig sein. Dann kann man es in Konzerten am 27. und 28. November besingen und im Kolloquium würdigen. Und jeder Köstritz-Besucher erkennt wieder: Hier wohnte Schütz.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 19.07.2004
Dietzsch, Lüttich und Friedrich im Treppenhaus
Sonnabend-Ausstellungseröffnung als Vorbote für Sonntag-Malaktion
Von Jürgen Kante

Bad Köstritz. Ob die Leute die Künstler lieber am Schwarz-Markt-Sonntag einmal "in Aktion" bei ihrer Arbeit erleben wollten oder ob einfach der erste richtige Sommertag sie zu anderem trieb - die Eröffnung der Ausstellung mit Arbeiten von Eberhard Dietzsch, Werner Friedrich und Christian Lüttich am Sonnabend jedenfalls sah einen recht familär kleinen Kreis im Bad Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus.

Doch noch ist ja bis Ende August Gelegenheit, in der Galerie im Treppenhaus drei höchst unterschiedliche und doch, wie ein Gang durch die Ausstellung zeigt, mit ihren Arbeiten gut zusammen passende Künstler zu erleben. Und das, obwohl die Auswahl der Werke aus den letzten Jahren dem Gusto jedes einzelnen überlassen war.

Das Verbindende in den Collagen und Grafiken, Lithographien und Ölgemälden, Mischtechniken und Zeichnungen fand Schütz-Haus-Direktorin. Friederike Böcher im Text, den Eberhard Dietzsch seinem Künstlerfreund Christian Lüttich für einen Katalog schrieb: Ihre Arbeiten zeugen von der stets notwendigen Neugier des Künstlers auf die ihn umgebende und sich verändernde Welt.

Diese Neugier aber muss mit Können gepaart sein, so Frau Böcher - und das zeige sich in den Arbeiten der "Profis" Dietzsch und Lüttich, die das künstlerische Handwerk gelernt haben, ebenso wie in denen des (sich nach eigenem Bekunden in solcher Gesellschaft geehrt fühlende) Autodidakten Friedrich.

Friederike Böcher demonstrierte mit den Flötenkindern Christina Birnbaum und Maren Winter auch am musikalischen Beispiel, was sie meinte, als sie betonte: Auch der doch eigentlich derselbe bleibende Gegenstand eines künstlerischen Werkes verändere sich durch einen anderen Blickwinkel des Betrachters. So dass im Werk eines Künstlers immer wiederkehrende Ansichten (zum Beispiel der Untermhäuser Marienkirche) ebenso stets Neues bieten wie ein in unterschiedlichen Tonlagen gespieltes Musikstück.

Ganz begeistert zeigte sich Frau Böcher in ihren Eröffnungsworten von den Collagen Christian Lüttichs, der am Sonnabend leider verhindert war: Wie er darin alte und neue Kunst, Teile eine Gemäldes von Raffael mit modernster Architektur im heutigen Paris vermischte, das bestätige: jeder Künstler müsse sich in seiner Zeit mit den Mitteln seiner Zeit auseinandersetzen - dann zeige sich, wie viel Verbindendes es über die Jahrhunderte dennoch gibt. Bei den Künstlern der Jahrgänge 1934 (Lüttich), 1938 (Dietzsch) und 1953 (Friedrich) ist die Nähe wohl noch größer.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 15.07.2004
Pleinair in Bad Köstritz im kleinen Rahmen

Bad Köstritz. Zu einer besonderen Ausstellungseröffnung lädt das Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz am Sonnabend, 17. 7., um 15.30 Uhr in seine Galerie ein. Eberhard Dietzsch, Werner Friedrich und Christian Lüttich werden ihre Arbeiten im Schütz-Haus zeigen, quasi als Vorboten zur malerischen Präsentation im Rahmen des "Köstritzer Schwarzmarktes" dann am Sonntag - zwischen 14 und 16 Uhr im neuen Sudhaus der Schwarzbierbrauerei.

Ursprünglich war in diesem Jahr ein Pleinair in Köstritz mit Malern aus der Region und Hessen geplant. Sie sollten eine Woche gemeinsam arbeiten. Dafür standen ein Werkstattkonzert der "Köstritzer Spielleute" und das Konzert des Jenaer Madrigalkreises am 16. Juli auf dem Programm. Doch aus unterschiedlichsten Gründen ließ sich das leider nicht realisieren.

Aber Werke der Künstler werden ab Sonnabend im Schütz-Haus zu sehen sein. Eine breite Werkschau der in der Region bestens bekannten Maler wird die Wände zieren.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 14.07.2004
Jenaer Madrigalkreis in Köstritz zu Gast
Musik aus dem 16. bis zum 19. Jahrhundert

Bad Köstritz (OTZ). Am Freitag, dem 16. Juli, um 19.30 Uhr, wird in der Köstritzer Kirche St. Leonhard der Jenaer Madrigalkreis zu einem Konzert mit Madrigalen und Vokalsätzen von Erasmus Widmann bis Johannes Brahms. Veranstalter ist das Heinrich-Schütz-Haus.

Der Jenaer Madrigalkreis wurde 1968 gegründet. Das Repertoire reicht von Motetten und Madrigalen des 16. und 17. Jahrhunderts über die Passionen und Messen Bachs und die einschlägigen Chorwerke der Romantik bis zu moderner Literatur. So war der Chor mit vier weiteren Chören an der Uraufführung eines Werkes des Petersburger Komponisten Desjatnikow beteiligt.

In Köstritz wird der Madrigalkreis mit so bekannten "Ohrwürmer" des 16. und 17. Jahrhunderts wie "Tanzen und springen" von Hassler, "Kommt ihr Gespielen" von Franck, dem Echo-Kanon von Lasso oder "Wir lieben sehr im Herzen" von Friderici zu hören sein. Aber auch einige Sätze aus dem 19. Jahrhundert werden nicht fehlen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 13.07.2004
Benefizkonzert spielt 375 Euro ein
Weitere Hilfe für Sanierung des Sgraffito am Schütz-Haus

Bad Köstritz (OTZ/eba). "Das hat sich gelohnt", freut sich Friederike Böcher, Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz und meint den Erlös des Benefizkonzertes für die Freilegung und Sanierung des Sgraffitos am Geburtshaus des Hofkapellmeisters.

Die Köstritzer Spielleute unter Leitung von Ilse Baltzer hätten am Sonnabend 375 Euro eingespielt. Und nun legt die Sparkassen-Kulturstiftung auf jeden Euro noch einen weiteren drauf. Auch künftig.

Zu den 25 Konzertbesuchern gehörten Fritz Werner mit Frau und Tochter, die die Direktorin besonders herzlich begrüßte.

Fritz Werner ist Sohn des 1957 verstorbenen Rudolf G. Werner, der das Sgraffito schuf. Er überreichte dem Schütz-Haus eine Lithografie, ein Landschaftsbild seines Vaters. Mit großer Freude besichtigte er die kleine Sonderausstellung, die zwei Bilder von Rudolf G. Werner zeigt, ein von ihm entworfenes Kinderbuch und andere von ihm illustrierte Bücher, die vom Museum angekauft wurden. Einige der Illustrationen hatte auch der Sohn noch nicht gesehen. Der Köstritzer Horst Schwarz, viele Jahre Stadtrat, erzählte die Geschichte des Kunstwerkes an der Nordfassade, das inzwischen wieder freigelegt ist (wir berichteten). Bei der letzten Fassadensanierung Mitte der 90-er Jahre wurde es überputzt, weil die Mittel für die Sanierung fehlten. Horst Schwarz und Friederike Böcher dankten allen, die halfen und helfen, damit das stadtbildprägende Sgraffito wieder in altem Glanz erstrahlen kann, so wie es die Köstritzer Jahrzehnte wahrnahmen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 12.07.2004
Benefiz fürs Sgraffito
Konzert heute 15.30 Uhr im Schütz-Haus

Bad Köstritz (OTZ). Zu einem Benefizkonzert für die Freilegung des Sgraffitos lädt das Heinrich-Schütz-Haus Köstritz heute um 15.30 Uhr in das Geburtshaus des Hofkapellmeisters ein.

Bereits seit einiger Zeit wird für das Vorhaben gesammelt und viele haben sich schon mit Spenden beteiligt. Die Sparkassen-Kulturstiftung legt auf jeden Euro einer privaten Spende noch einen weiteren Euro drauf. Ebenso die Köstritzer Betriebe und die Stadt werden mithelfen, das Sgraffito von Rudolf G. Werner, das seit 1954 das Haus ziert, wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.

Bei den bereits aktiven Mitstreitern möchte sich das Schütz-Haus mit diesem Konzert bedanken. Für alle Besucher ist es eine Möglichkeit, mehr über Werk und Künstler zu erfahren.

Aus der Kunstsammlung Gera werden zwei Bilder von Rudolf G. Werner zu sehen sein, aus dem Territorialkundearchiv ein von Werner entworfenes Kinderbuch, andere von Werner illustrierte Bücher konnte das Heinrich-Schütz-Haus mittlerweile ankaufen und alles zusammen wird in einer kleinen Sonderausstellung präsentiert.

Das Sgraffito ist bereits komplett freigelegt und tiefengereinigt worden. Jetzt muss die Sanierung erfolgen.

Für die rechten Töne zum Benefizkonzert sorgen die "Köstritzer Spielleute" unter Leitung von Ilse Baltzer. Sie werden Kompositionen von Schütz und seinen Zeitgenossen zu Gehör bringen.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 02.07.2004
Mandy, I.neue Dahlienkönigin
Einzige Kandidatin aus Reichardtsdorf meistert "Prüfungsstunde"

Bad Köstritz. (eba) Mandy Hohmann aus Reichardtsdorf ist Köstritz' Dahlienkönigin 2004/2005. Gestern Abend wurde die einzige Kandidatin in öffentlicher Veranstaltung des Kunst- und Kulturvereins in Zusammenarbeit mit dem Schütz-Haus im Palais gewählt. Mandy I. ist 21 Jahre, Auszubildende zur Bankkauffrau und zeigte sich keck bei der Beantwortung aller Fragen, auch auf die von Moderator Thomas Groß, warum sie sich bewarb: "Weil ich mir einen Kindheitstraum erfüllen wollte und einmal eine Krone tragen möchte." Die ganze Familie drückte ihr die Daumen und genauso ihr Freund, der stolz darauf ist, eine schöne Königin an seiner Seite zu haben.

Doch bevor alle zur Wahl gratulierten, musste sie sich eine Stunde lang plagen: Da galt es, die Fehler im Text über "Eine blaue Stunde mit Heinrich Posthumus Reuß" zu finden, dann sich schnell Bilder von Köstritz zu merken, die auf eine Leinwand projiziert wurden und schließlich Dahliensorten zu erkennen. Mandy meisterte diese "Prüfungsstunde" mit Bravour und von anfänglicher Aufgeregtheit war bald kaum noch was zu spüren.

Da gab es für Publikum und Jury mit Bürgermeister Dietrich Heiland, Hartmut Tschritter (Chemiewerk), Albrecht Pitschel (Schwarzbierbrauerei), Dirk Panzer (Gartenbaubetrieb), Wolfgang Stäps (Feuerwehr) und Pfarrer Eggert keine andere Auffassung: Mandy Hohmann hat was drauf und kann als neue Dahlienkönigin die Stadt in ihrer Amtszeit würdig vertreten. Auf die Krone muss sie allerdings noch warten. Die Krönung erfolgt feierlich erst zum Dahlienfest.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 01.07.2004
Kunstwerk am Schütz-Haus wird wieder ans Licht geholt
Fachleute legen "zugeputztes" Sgraffito an der Nordwand frei

Bad Köstritz (OTZ/S.B.). "Ich bin so froh, dass es endlich los geht!" - Friederike Böcher, die engagierte Direktorin des Bad Köstritzer Heinrich-Schütz-Hauses, kann diesen Satz gar nicht oft genug sagen. Denn die Freilegung des Sgraffito an der Nordwand des Hauses ist nicht nur eine lang ersehnte, sondern auch spannende Sache.

Auch die Experten, Heidi Rinn und Heiko Heise von der Eisenberger Firma Volkland GmbH - Kirchenmaler- und Restaurierungswerkstätte, die am Dienstag begonnen haben, das Kunstwerk frei zu legen, wissen noch nicht recht, in welchem Zustand sich das Sgraffito, das der 1957 verstorbene Künstler Rudolf G. Werner vermutlich 1954 schuf, unter dem Putz befindet. Der Anfang aber lässt hoffen. Teile des Gewands der Figur von Heinrich Schütz und dessen rechte Hand sind bereits zu sehen und erstaunlich gut erhalten.

"Heinrich Schütz - geehrt von den Menschen seiner Zeit" ist der Titel des Sgraffitos, das 1995 im wahrsten Sine des Wortes von der Bildfläche verschwand. Damals war bei der Außensanierung des Gebäudes kein Geld da, um es zu erhalten und zu restaurieren. Ein Kleinod, das für viele Köstritzer zu ihrer Heimatstadt gehörte wie das Haus selbst, wurde einfach zugeputzt. Und dabei handele es sich um ein echtes Sgraffito eines Künstlers, der u. a. Bühnenbilder für das Berliner Schauspielhaus schuf, viele Bücher illustrierte und von dem auch das Hochwasser-Gemälde stammt, das einst im Geraer Haus der DSF hing, weiß Friederike Böcher. Verschiedene Körnungen des Putzes, unterschiedlich eingefärbt, würden die Strukturen und damit den besonderen Effekt ergeben. "Wenn alles gut geht, sollen die Arbeiten der Eisenberger Fachleute schon in vier Wochen abgeschlossen sein." Bis zum 50. Jubiläum der 1. Gedenkausstellung für Schütz soll das Gesamtkunstwerk freigelegt, wo nötig saniert und in alter Schönheit der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Heute wollen Vertreter des Denkmalschutzes das erste Teilstück begutachten und dann kann es hoffentlich weiter gehen. Seit März schon sei man dran an dem Vorhaben, berichtet Friederike Böcher, die inzwischen auch Kontakt zum in Plauenen lebenden Sohn des Künstlers aufgenommen hat. Aber neben bürokratischen Hürden war es vor allem das fehlende Geld, was die Freilegung des Sgraffitos verhinderte. "Woher auch immer, es gab nichts dafür", sagt die Direktorin. Dennoch haben die Bereitschaft von Sponsoren und private Spenden die Sache doch ins Rollen gebracht, freut sie sich sichtlich.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 01.07.2004
Benefiz für Sgraffito
Von Sigrun Broschardt

Seit mit der Freilegung des Sgraffitos am Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus begonnen wurde, bleiben immer wieder Passanten stehen um zu schauen, was sich da tut. Und keiner sagt: "Die Fassade ist doch vor einigen Jahren erst neu gemacht worden", haben die Eisenberger Fachleute auf ihrem Gerüst beobachtet. Vielleicht, weil da etwas Vertrautes wieder zum Vorschein kommt, etwas, das zum Stadtbild schon so lange gehört hatte. Und vielleicht ist auch deshalb die private Spendenbereitschaft für das Vorhaben so groß, das sonst wohl ein solches geblieben wäre. Über rund 3 000 Euro private Spenden kann man sich im Schütz-Haus schon freuen. Direktorin Friederike Böcher ist optimistisch. Auch die Stadt sowie Unternehmen wie das Chemiewerk, die Schwarzbierbrauerei sowie die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen haben ihre Unterstützung zugesagt. Letztere übrigens legt auf jede private Spende noch einmal die gleiche Summe drauf. Auch kleine Beträge können so größere Wirkung haben. Aber nach wie vor werden noch Sponsoren und Spender gesucht. Denn es ist nicht genau abzusehen, ob das Sgraffito nicht doch an der einen oder anderen Stelle seinen "Domröschenschlaf" nicht so gut überstanden hat wie man hofft.

Doch weitere Helfer werden sich sicher finden. Spätestens beim Benefizkonzert für die Freilegung am 10. Juli, 15.30 Uhr im Schütz-Haus.


Allgemeiner Anzeiger schrieb am 30.06.2004
Am Freitag in der Köstritzer Kirche St. Leonhard
Musik von Schütz und seinem Enkelschüler

Bad Köstritz (AA). Am Freitag, 2. Juli wird um 19.30 Uhr die "Capella Orlandi Bremen" und die Sopranistin Doerthe Maria Sandmann zu einem Konzert mit Werken voll Heinrich Schütz und seinem EnkeIschüler Reinhard Keiser in der Köstritzer Kirche St. Leonhard erwartet.

Keiser, 1674 geboren ganz in der Nähe von Teuchern, kam im Juli 1685 als Alamnus in die Thomaskirche in Leipzig, wo zu dieser Zeit Johann Schelle als Kantor und Johann Kuhnau als Organist tätig waren. Johann Schelle, Diskantist in Dresden unter Schütz, kam auf Empfehlungen des gebürtigen Köstritzers an den Hof von Wolfenbüttel und war von 1677 an Thomaskantor in Leipzig. Kuhnau, Jahrgang 1660, erhielt seine musikalische Ausbildung durch den Schütz-Schüler Alexander Hering und hat möglicherweise 1672 bei den Trauerfeierlichkeiten für Schütz mitgesungen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 29.06.2004
Mit Capella Orlandi

Bad Köstritz (OTZ). In der Kirche St. Leonhard werden am Freitag, 2. 7., um 19.30 Uhr die Capella Orlandi Bremen und Sopranistin Doerthe Maria Sandmann zu einem Konzert mit Werken von Heinrich Schütz und seinem Enkelschüler Reinhard Keiser erwartet. Zunächst kommen Kompositionen aus der Symphonaie sacrae zu Gehör, anschließend musiziert das Bremer Ensemble eine Ouvertüresuite und ein Konzert in D sowie Soloszenen aus der Oper "Hercules und Hebe" von Reinhard Keiser.


AA am Sonntag schrieb am 27.06.2004
Chormusik des 19. Jahrhunderts

Crossen (AA). Heute, 17 Uhr, laden die Sängerinnen und Sänger des Kurses "Chormusik des 19. Jahrhunderts" zum Abschlusskonzert in den Saal der Gaststätte " Weißes Roß" ein. Unter Leitung von Martin Krumbiegel, Leipzig; singen und musizieren seit Donnerstag begeisterte Sänger, die aus ganz Deutschland nach Crossen angereist sind. Auf dem Programm stehen Chorwerke von Brahms und Mendelssohn-Bartholdy sowie Leider von Schubert und Schumann.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 25.06.2004
Musikalischer Ausflug mit Chormusik
Abschlusskonzert am Sonntag in Crossen

Crossen (OTZ). Die Sängerinnen und Sänger des Kurses " Chormusik des 19. Jahrhunderts" laden am Sonntag, dem 27. Juni, 17 Uhr zum Abschlusskonzert in den Saal des Weißen Rosses in Crossen ein.

Unter der Leitung von Martin Krumbiegel, Leipzig, singen und musizieren seit Donnerstag begeisterte Sänger, die aus ganz Deutschland nach Crossen angereist sind.

Martin Krumbiegel ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig tätig, aber praktisches Musizieren wird bei ihm als ehemaligen Thomaner groß geschrieben.

Sowohl als Solist in Konzerten ist er zu hören als auch als Dirigent des Leipziger Oratorienchores ist er zu erleben und immer wieder auch als Kursleiter in Crossen.

Auf dem Programm stehen Chorwerke von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Lieder von Schubert und Schumann.

Der Kurs findet bereits zum dritten Mal als Erweiterung zum Frühjahrskurs "Europäische Vokalmusik um 1600" statt, der seit Jahren ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz und der Schütz-Akademie e. V. ist.

Hier in Crossen werden die Sänger mit den Werken der "fünften Generation" nach Heinrich Schütz vertraut gemacht und werden viele Verbindungen zwischen alter und neuer Musik aufgezeigt.

Interessierte können sich beim Abschlusskonzert mit den Sängerinnen und Sängern auf einen "musikalischen Sommerausflug" mit Werken des 19. Jahrhunderts begeben.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 22.06.2004
Musikmeile nach Bad Köstritz
Köstritzer trotzen schlechtem Wetter und freuen sich an Angebot

Gera (OTZ/p.s.). "Wir sind zufrieden, auch wenn uns das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat", sagte Christine Böttcher, Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins Bad Köstritz e. V.. zur diesjährigen Musikmeile. Aber da ging es ihr wie vielen Veranstaltern, die von einem sommerlaunigen Fest mitten im Juni träumten. Dennoch, am Samstag war das Zelt auf der Festwiese brechend voll. Wohl vor allem Eltern und Großeltern waren gekommen, um ihre Sprösslinge zu bewundern. Insgesamt 400 Besucher, schätzt Christine Böttcher.

Die Musik- und Kunstschule Heinrich Schütz Gera war gleich mit mehreren Bands gekommen Die Akkordeonkinder der Musikschule Fröhlich, die Sängervereinigung Harmonie, die Köstritzer Flötenkinder, das Vokalensemble Mosaik, "Lieder-lich" mit Anja Schädel und viele mehr zeigten ihr Können und brachten Freude unter die Zeltbahnen. Bei den Thüringer Tippelbrüdern durfte laut mitgesungen werden. Für die Kleinen standen Mal- und Bastelstraße bereit und für den guten Köstritzer Hausbackenen war auch gesorgt. Zu späterer Stunde spielte die Rock-Revival Band zum Konzert auf. Viel Mühe hatte die Vorbereitung der drei Tage Kultur gemacht, zu denen der Kunst- und Kulturverein, die Stadt und das Heinrich-Schütz-Haus eingeladen hatten. Zur Eröffnung am Freitag in der Köstritzer Kirche St. Leonhard hatte das Leipziger Posaunenquartett zu einer besonderen Zug-Reise eingeladen. Zur danach avisierten Kinoveranstaltung mit Sister Act II habe das Publikum allerdings verhaltener reagiert, so Christine Böttcher. Dafür fand die Bad Köstritzer Musikmeile mit dem Gottesdienst am Sonntag einen feierlichen Abschluss - mit Sonnenschein.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 16.06.2004
Klangvolle Vielfalt auf der Festwiese
8. Köstritzer Musikmeile beginnt am Freitag

Bad Köstritz. Vom 18. bis 20. Juni findet in Bad Köstritz die bereits 8. Auflage der Musikmeile statt. Kunst- und Kulturverein, die Stadt und das Heinrich-Schütz-Haus laden dazu am kommenden Wochenende ein. Köstritzer Ensembles und Gäste musizieren für Groß und Klein, stellen ihre Ensembles bzw. Freizeitaktivitäten vor und werben zugleich für ihre Aktivitäten.

Zur Eröffnung am Freitag, dem 18. Juni, spielt in der Köstritzer Kirche St. Leonhard das Posaunenquartett à la carte. Zu einer Reise auf "Posaunenzügen" sind die Besucher hier eingeladen - ganz ohne Stress und Verspätung.

Im Anschluss geht es gegen 22 Uhr auf der Festwiese mit Freilichtkino weiter: Sister Act 11 steht auf dem Programm. Am Samstagnachmittag ab 13.30 Uhr musizieren und tanzen auf der Festwiese die Akkordeonkinder der Musikschule Fröhlich, die Sängervereinigung Harmonie Gera, die Köstritzer Flötenkinder, das Geraer Vokalensemble Mosaik, Schüler der Kunst-und Musikschule Heinrich Schütz Gera, Anja Schädel, der Tanz- und Gymnastik e. V. Bad Köstritz und viele andere mehr.

Den Abschluss bilden die Tliüringer Tippelbrüder, bevor gegen 21Uhr rockige Töne auf der Festwiese zu hören sind mit der Rock-Revival-Band. Für das leibliche Wohl der Gäste ist gesorgt.

Erstmals wird in diesem Jahr die Musikmeile mit einem Gottesdienst beendet, der am Sonntag in der Kirche stattfindet. Die musikalische Umrahmung übernimmt das Ensemble Carmina.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 17.05.2004
Von der Heiligen Cäcilie zur Schwarzbierreklame
Sonderausstellung "Die Frau am Clavier"

Bad Köstritz (OTZ/-um-). Die neue Sonderausstellung "Von der Heiligen Cäcilie zur Frau am Clavier" begleitet seit gestern die Besucher des Heinrich-Schütz-Hauses beim Gang durchs Treppenhaus. Bilder, Grafiken, Kupferstiche, Titelblätter von Noten und zahlreiche Zeitungsannoncen reflektieren das Verhältnis der Frau zu den Tasteninstrumenten. Der Betrachter gerät oft ins Schmunzeln angesichts der häufig klischeehaften Darstellungen.

Auf die Idee für diese ungewöhnliche Sonderausstellung gekommen ist die amt. Direktorin des Schützhauses, Friederike Böcher. Sie schreibt ihre Dissertation über den Klavierbau in Zeitz. Bei ihren Recherchen zu den mehr als 30 Klavierfabriken, die es in der sachsen-anhaltinischen Nachbarstadt von 1780 bis in die 1960-er Jahre gab, stieß sie auf diverse Zeitungsannoncen.

Die Heilige Cäcilie gilt seit dem 15. Jahrhundert als Schutzpatron der Orgelbauer, erläutert Friederike Böcher. Mit Beginn der Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts blühte der Massenmarkt für Musikinstrumente auf. Zum Gesellschaftsbild gehörte es bald, dass die höheren Töchter Klavier spielten. Es war das Musikinstrument, dass die Dame in bester Positur bedienen konnte.

Klavierbesitzern kam es seinerzeit aber nicht immer auf die inneren Werte ihrer Instrumente an. In ihnen sahen viele zuerst ein schönes Möbelstück, so dass in einem neogotischen Wohnzimmer auch ein neogotisches Klavier stand. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich Architektenzeitschriften mit den Instrumenten beschäftigten. Aber auch in Modezeitschriften fanden sich Darstellungen zum Thema "Frau und Clavier". Die Sonderausstellung im Schützhaus schlägt den Bogen bis hinein in die Gegenwart mit der Köstritzer Schwarzbierwerbung.

Zur Ausstellungseröffnung gestern Nachmittag ließ Markus Märkl Cembalo, Spinett und Clavichord erklingen - Musik "auf allerley Clavieren". Bis Anfang Juli ist die neue Sonderausstellung im Heinrich-Schütz-Haus zu besichtigen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 07.05.2004
Am Museumstag im Schütz-Haus

Bad Köstritz (OTZ). Anlässlich des Internationalen Museumstages lädt das Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz am 16. Mai um 15.30 Uhr zu einem Konzert und einer Ausstellungseröffnung ein.

Markus Märkl wird unter dem Motto "..auf allerley Clavieren" auf Cembalo, Spinett und Clavichord deutsche und italienische Literatur für Tasteninstrumente aus dem 17. und dem beginnenden 18. Jahrhundert musizieren.

Der Cembalist ist seit Jahren mit dem Haus verbunden - als Dozent des Septemberkurses "Deutsche und italienische Musik der Hofkapellen und Kantoreien des 16./17. Jahrhunderts" und als Solist bei den Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tagen.

Markus Märkl umrahmt mit seiner Musik auch die neue Sonderausstellung der Schütz-Haus-Galerie "Von der Heiligen Cäcilie zur Frau am Clavier".


Thüringer Allgemeine schrieb am 06.05.2004
Bildung und Bildchen

Eine Ausstellung in Bad Köstritz zeigt die Verbindung zwischen Heinrich Schütz und Justus Liebig

BAD KÖSTRITZ. Dresden Hofkapellmeister und Heinrich Schütz war der erste deutsche Komponist, internationale Bedeutung errang. Im Bad Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus im Saale-Holzland-Kreis, der Geburtsstätte des Musikers, ist derzeit eine Ausstellung über sein Leben und Wirken zu sehen.

Geboren wurde der Künstler am 9. Oktober des Jahres 1585 in Köstritz. Aufgewachsen ist er dann aber in Weißenfels. 1599 ging der Musiker nach Kassel und absolvierte eine Ausbildung zum Kapellknaben. Ein Jahrzehnt später bekam Schütz ein Stipendium für ein Musikstudium in Venedig. Im Jahre 1617 wurde er in Dresden Hofkapellmeister und heiratete kurz darauf Magdalena Wildeck. Im Alter von 87 Jahren starb er am 6. November 1672 in Dresden.

Seine wichtigsten Lebensetappen werden in sechs Räumen dargestellt. Jeder Raum widmet sich dabei einem bestimmten Thema. "So erhält man Informationen über seine Zeitgenossen, seine musikalische Arbeit und seine Bedeutung bis in die Gegenwart", erklärt Friederike Böcher, die Direktorin des Museums. Besonders wichtig für sein Leben sind die zahlreichen Reisen zu den damaligen Kulturmetropolen Venedig, Kopenhagen und Kassel. Der Besucher der Ausstellung kann auch einen Blick in das frühere Arbeitszimmer werfen. Dort sammelte er seine Noten und unterrichtete Schüler.

Interessant ist, dass Bachs Lehrer auch ein Schüler von Schütz war; Bach ist also sein Enkelschüler. Im Treppenhaus ist eine Sammlung von wertvollen Liebig-Bildchen aus der Zeit von 1882 bis 1940 zu sehen, die sich dem Leben von Schütz widmen. Aber auch andere Musen wie Mozart, Schubert und Monteverdi sowie vielfältige musikalische Szenen sind dargestellt. "Bemerkenswert ist die hohe Druckqualität, die Ästhetik und Authentizität dieser einst beliebten Zigaretten-Sammelbildchen", findet Friederike Böcher.

Zahlreiche Schütz-Werke können sich die Besucher gleich anhören. So zum Beispiel die "Italienische Madrigale" oder die "Geistliche Chormusik". Die dazugehörigen Instrumente aus dieser Zeit wie Laute oder Zinke sind natürlich auch zu bewundern. Alles in allem ein beeindruckender Bummel durch das Leben des Komponisten und seine Zeit.

Nancy ALLMRODT


Ostthüringer Zeitung schrieb am 06.04.2004
Zweite Osternacht im Schütz-Haus
Mit Lesung und Konzert/ Konzerte auch Ostersonntag und -montag

Bad Köstritz (OTZ). Zur zweiten Osternacht lädt das HeinrichSchütz-Haus am Sonnabend, 10.4., ein. Sie beginnt 19.30 Uhr mit einer Lesung von Schriftstellerin Annerose Kirchner über Österliches, Osterbräuche und -traditionen, musikalisch umrahmt von den Köstritzer Spielleuten. Anschließend konzertiert das Ensemble inCanto weimar in der Kirche St. Leonhard. Bei Kerzenschein werden die Besucher in die musikalische Welt von Heinrich Schütz und Dietrich Buxtehude entführt.

Am Ostersonntag ab 15 Uhr bringen die Köstritzer Flötenkinder schon zum zehnten Mal dem Osterhasen ein Ständchen. Am Ostermontag, 15.30 Uhr, werden das Ensemble Concerto grosso und Martin Backhaus zum traditionellen Konzert im Heinrich-Schütz-Haus. Unter dem Motto "Meine Seele erhebet den Herrn" erklingen Marien-Vertonungen von Luduvico Viadana bis Johann Fux. Martin Backhaus ist häufiger Gast in Köstritz, meist jedoch Ensemblesänger. Ostern kann man ihn als Solist erleben.

Fleißige kleine und große Hände haben dem Heinrich-Schütz-Haus ein österliches Gewand verliehen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 26.03.2004
Gamben und Drehleier der Sonntagsmatinee
Köstritzer Spielleute am Sonntag im MAK

Gera (OTZ). Das Museum für Angewandte Kunst Gera präsentiert auch im März im Rahmen seiner Sonderausstellung "Durchsichten - Einblicke" aus den Beständen des MAK am kommenden Sonntag, dem 28. 3., eine nette Sonntagsmatinee. Zu Gast werden die "Köstritzer Spielleute" sein.

Die Spielleute, das sind Architekten, Ärzte, Hausfrauen und Musikschullehrer, um mir einige Berufe zu nennen, die sich in ihrer Freizeit treffen und gemeinsam musizieren. Dabei haben sie sich alten Instrumenten wie Renaissance-Blockflöten, Krummhörnern, Rauschpfeifen, Fideln, Gamben, Posaunen alter Mensur, Zinken, Drehleier, Rankett und vielen anderen Nachbauten historischer Instrumente verschrieben, die sich im Besitz der Musiker und des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz befinden. Unter der Leitung von Ilse Baltzer, Berlin, wird einmal im Monat im Geburtshaus von Heinrich Schütz geprobt. Im Mittelpunkt steht dabei Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Zum Terminkalender der "Köstritzer Spielleute" gehören die Werkstattkonzerte, Benefizkonzerte oder die Köstritzer Musikmeile. Friederike Böcher vom Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz umrahmt die Musik der Spielleute, führt mit kleinen Texten in die Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts ein und stellt dabei die historischen Instrumente vor.

Beginn der Matinee ist 10.30 Uhr. Anschließend sind die Gäste zu einem Rundgang durch die Sonderausstellung eingeladen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 25.03.2004
"Köstritzer Flötenkinder" haben viel Spaß beim gemeinsamen Musizieren

"Sind alle Finger sortiert?" Die Frage kennen die "Köstritzer Flötenkinder genau. Und los geht's mit dem ersten Stück "Der Kuckuck und der Esel". Inbrünstige Blicke der Kleinen auf das Notenblatt. Die Großen gelassen, aber genauso konzentriert. Friederike Böcher kennt "ihre" Flötenkinder genau und meint, sie sollen lieber Töne richtig falsch spielen als halbherzig. "Geübt werden muss, auch zu Hause. Mit Sicherheit üben meine Großen nicht regelmäßig Aber wir machen halt die Stunde, einmal die Woche, wo wir uns zum Üben treffen, richtig Musik. Dabei kann schon eine ganze Menge heraus kommen."

Das gemeinsame Musizieren steht im Vordergrund, auch für Frau Böcher, die die "Köstritzer Flötenkinder" 1993 ins Leben gerufen hat. "Gemeinsam sind wir stark", lautet auch heute noch das Motto. Die Liebe zur Musik, der Spaß beim Spielen. das ist das richtige Konzept und Rezept, und das beweisen die zehn Jahre gemeinsamen Wirkens, das ohne die Unterstützung der Familien nicht möglich wäre. So wurde die Feier anlässlich des zehnjährigen Bestehens für die "Flötenkinder" zu einem großen Ereignis und zu einem besonderen Familiennachmittag. Anschließend ging's zur "Kuchenschlacht" in das Heinrich-Schütz-Haus.

Wer die Chronik der "Köstritzer Flötenkinder" aufschlägt, findet zahlreiche Nachnamen, die aus einer Familie stammen oder auf verwandtschaftliche Verhältnisse verweisen, wie im Falle von Sarah Kotschew nebst Cousinen Anna und Elisabeth. Sie sind seit zehn Jahren dabei, sozusagen die "Dienstältesten" Natürlich sprangen im Laufe der Jahre auch Interessenten ab. Manchmal kamen 30 Kinder zu den Proben. Heute sind es 19.

Die "Werbetrommel" rührt Friederike Böcher für die "Flötenkinder" nicht. Anfangs ging sie in den Kindergarten und in die Grundschule. Das sprach sich herum. "Das Schöne an der Blockflöte ist, man kann sehr schnell mit anderen spielen", sagt Frau Böcher. "Und man hört, was die anderen machen. Da wird jeder Fehler gehört. Wichtig ist es, im Rhythmus zu spielen, im Rhythmus zu bleiben und auf die anderen zu hören."

Dem ersten öffentlichen Auftritt beim Köstritzer Dahlienfest 1994 folgten inzwischen zahlreiche Konzerte, zum Museumstag, zu Gottesdiensten, zu Weihnachten, zur Köstritzer Musikmeile, auch Ständchen für den Osterhasen und Auftritte während der Weißenfelser Heinrich-Schütz-Tage oder zu Ausstellungseröffnungen, oder zum "Tag des offenen Denkmals". Ein Höhepunkt: der Auftritt bei MDR-Kultur in der "StimmGabel".

Die "Köstritzer Flötenkinder" können einfache Melodien spielen, wagen sich aber auch an kompliziertere Stücke, wie die fünfstimmige Motette von Heinrich Schütz, "Ich leih uns Frieden". Hier haben die jungen Musikanten um jeden Takt gekämpft und das Werk seit der ersten Aufführung im ständigen Repertoire. Friederike Böcher sucht ständig nach neuen Stücken; sie transponiert und bearbeitet, zum Beispiel ein Stück von Mendelssohn-Bartholdy für die Besetzung mit Gemshörnern. "Vieles von dem, was wir heute spielen, ist nicht im Original für Blockflöte komponiert."

Was dann auf dem Notenpapier steht, sorgt für Überraschungen, wie die Bearbeitung von Mozarts Opernmelodie "Will der Herr Graf den Tanz mit mir wagen" ("Figaros Hochzeit") oder "Ein Männlein oder Weiblein" ("Zauberflöte"), Highlights sind die sechsstimmige Intrada von Michael Altenburg und der Bachsche Choral "Eine feste Burg ist unser Gott". Neben diesen ernsteren Stücken kommt der Spaß nicht zu kurz mit einer Version von "Ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett" oder dem gar nicht leicht zu spielenden Tango nach Beethovens bekannter Klavierminiatur "Für Elise".

Die "Dienstältesten" der "Flötenkinder" kommen in die Jahre worden 15, 16. Und die Kleinsten rücken nach. Gemeinsame Auftritte gibt es auch 2004: ein Höhepunkt die 8. Köstritzer Musikmeile. Und natürlich, mahnt Friederike Böcher: Fast jeden Mittwoch Probe!

Annerose Kirchner


Ostthüringer Zeitung schrieb am 25.03.2004
Seit zehn Jahren gemeinsames Musizieren

Der Mittwoch ist ein ganz besonderer Tag für einige Köstritzer Jugendliche und Kinder. Sie treffen sich im Heinrich-Schütz-Haus zur Probe, im Gepäck Blockflöte und Notenheft. Unter Leitung von Friederike Böcher, Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses, üben die Jungen Musikanten, derzeit 19 an der Zahl, neue Stücke und frischen das Repertoire auf.

Als sich die "Köstritzer Flötenkinder" vor über zehn Jahren, am 23. Februar 1993, zum erstenmal unter dem Motto" Wir entdecken die Blockflöte" trafen, gaben sie sich auch ihren Namen. Zuerst waren es "Flötenkinder", die "Köstritzer" kamen dann dazu, erzählt Frau Böcher. Und ein halbes Jahr später fand der erste Auftritt statt beim Köstritzer Dahlienfest. Seitdem sind die jungen Musikanten ständig aktiv, in kleiner und großer Besetzung, gestalten Konzerte zu kulturellen Höhepunkten in der Stadt und außerhalb.

Im Programm sind sehr viele Volkslieder, natürlich auch Kompositionen von "Stammvater" Heinrich Schütz, auch populäre Opernmelodien, ein Tango nach Beethoven - und der Hit - ein Ragtime von Scott Joplin.

Klein haben sie alle angefangen, manche noch im Kindergartenalter. Inzwischen sind aus den Grundschülern von damals fast schon erwachsene Damen geworden, die immer noch gerne zu ihrer Blockflöte greifen und auch das Gemshorn spielen.

Annerose Kirchner


Ostthüringer Zeitung schrieb am 16.03.2004
Ballett-Momente in Ausstellung

Bad Köstritz (OTZ/eba). Unter dem Motto "Der Augenblick - Ballett vor und hinter der Bühne" werden in der zweiten Ausstellung dieses Jahres in der Schütz-Haus-Galerie, die am Sonnabend eröffnet wurde, Photographien des Theaterphotographen Hans-Peter Habel gezeigt.

Es sind Arbeiten, die in jüngster Zeit entstanden sind. Schon die ersten Besucher ließen sich einfangen u. a. von den strahlenden Momenten im Scheinwerferlicht, der großen Pose oder dem auf dem Höhepunkt der Bewegung eingefangenen Moment. Hinter den Kulissen wird das Schminken gezeigt, das Schlüpfen in eine andere Person, das Aufwärmen und Recken vor dem Auftritt, das gespannte Abwarten auf den Einsatz und andere.

Mit dieser Ausstellung, so Direktorin Friederike Böcher, soll eine Zusammenarbeit zwischen Theater und Heinrich-Schütz-Haus beginnen. Bis zum 16. April ist "Der Augenblick" noch im Schütz-Haus zu sehen, dann zu den 26. Ballett-Tagen im Spiegelfoyer des Theaters Gera.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 09.03.2004
Kultureller Leuchtturm
Von Erika Baumann

Zu den Neuheiten, die der Besucher in diesem Jahr im Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus in Augenschein nehmen kann, wird eine Truhenorgel mit drei Registern und einem Regal gehören. Das Besondere sei, so Direktorin Friederike Böcher, dass sich dieses Instrument in allen Tonhöhen stimmen lässt, was man an anderen Instrumenten bisher nicht konnte. Auch in diesem Fall machen Fördermittel und Spendengelder den Ankauf des Instrumentennachbaus nach historischen Vorbildern erst möglich.

Und stolz verweist die Direktorin auf eine Erwähnung des Heinrich-Schütz-Hauses in einem gerade erschienenen Bildband von Paul Raube "Kulturelle Leuchttürme" in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, konkret in der Kategorie "Kulturelle Gedächtnisorte". In einem Zug genannt mit dem Bach-Haus Eisenach, dem RobertSchumann-Haus Zwickau, dem Barlach-Haus Güstrow sei das schon etwas Nichtalltägliches, freut sich das gesamte Team des Köstritzer Schütz-Hauses. Vorgestellt wird das Museum sowie die Forschungs- und Gedenkstätte in Text und Bild und gleichzeitig aufmerksam gemacht auf das umfangreiche Jahresprogramm mit stets 50 bis 60 Veranstaltungen wie Konzerte, Seminare, Kurse und dem Höhepunkt der Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Festtage, zu denen jährlich im Oktober eingeladen wird. 2003 wurden fast 6 000 Besucher begrüßt.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 09.03.2004
"Exponat des Monats" als neueste Publikation
Premiere mit Menzels Stadtansicht um 1800

Bad Köstritz (OTZ/eba). Erstmals in diesem Jahr gibt es im Köstritzer Heinrich-SchützHaus die Publikation "Exponat des Monats" als Faltblatt.

Die Premiere zeigt eine Stadtansicht von Köstritz von C. Menzel (über den Maler ist nichts Näheres bekannt), konkret die Dorfstraße um 1800. Zu dieser Zeit war der Goldbach noch geöffnet und floss in der Mitte der späteren Heinrich- und heutigen Heinrich-Schütz-Straße. Auf der rechten Seite des Ölgemäldes ist das "untere Rittergut" mit der Umfassungsmauer des Hofes, der alten Einfahrt für die Fuhrwerke und dem Kuhstall zu sehen.

Auf der linken Seite erkennt man die "obere Schenke", seit 1687 "Schenke zum Goldenen Kranich". 1508 wurde erstmals die "Oberschenke" in den Rochnungsbüchern des Köstritzer Kirchenarchivs erwähnt. 1545 wurde Albrecht Schütz, der Großvater von Heinrich, als erster "Oberwirth" erwähnt. In der Mitte des langgezogenen Gebäudes ist ein Bogen und darüber im Dachbereich ein kleiner Giebel zu entdecken. Bis hierher hat man 1952/53 das Haus für die heutige Bundesstraße 7 (ehemals F 7) abgetragen. Der Durchgang ist der heutige Arkadengang an der Seite des Hauses. Die beiden sich an die "Oberschenke" anschließenden Häuser sowie das Palais entsprechen dem heutigen Aussehen.

Das Ölgemälde von Menzel hat seinen Platz nach der Renovierung des Schütz-Hauses im Konzertsaal erhalten.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 06.03.2004
"Ballettbilder" in der Galerie und zweite "Osternacht"
Friederike Böcher stellt Jahresprogramm im Schütz-Haus Köstritz vor
Von Erika Baumann

Bad Köstritz. Zu drei bemerkenswerten Veranstaltungen hat das Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus in diesem Jahr schon eingeladen - Ausstellungseröffnung in der Treppenhausgalerie, Festkonzert zum "10." der Flötenkinder, Abschlusskonzert zum Kurs "Vokalmusik um 1600" mit über 100 Besuchern - doch da ist bis Jahresende noch viel, viel mehr...

Auf einige Besonderheiten bei der Vorstellung des Jahresprogrammes machte Direktorin Friederike Böcher aufmerksam. So wird es vom 10. bis 17. Juli in Köstritz das erste Pleinair unter Leitung des Geraer Malers und Grafikers Eberhard Dietzsch geben. Dabei wolle man als Thema Köstritz als Stadt der vier B (Bad, Blumen, Bier, Barockmusik) in den Mittelpunkt rücken, so Friederike Böcher. Vorgesehen seien ein Werkstattkonzert der Köstritzer Spielleute, offene Proben der Flötenkinder und des Madrigalkreises, Stadtführungen und das Pleinair in der Köstritzer Brauerei. In einer Ausstellung können dann die entstandenen Arbeiten der Künstler besichtigt werden. Jeweils eine Arbeit werde im Köstritz bleiben, freut sich die Direktorin. Mit diesem Fundus, der noch wachsen soll, bereite man eine Vernissage im Jahr der Bundesgartenschau vor.

Eine feste Größe sind die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage im Oktober gemeinsam mit Dresden und Weißenfels, die in Köstritz vom 7. bis 10. Oktober stattfinden. Besonderheit hier: das Jubiläum "50 Jahre Ausstellung zu Heinrich Schütz in seinem Geburtsthaus". Das genaue Datum der ersten Ausstellung überhaupt datiert vom 27./28. November 1954. Dafür werden ein Kolloquium, zwei Konzerte und ein Festgottesdienst vorbereitet. Großer Wunsch ist es, bis dahin auch das Graffito am Schütz-Haus wieder sichtbar machen zu können, das bei der letzten Sanierung 1995 zugeputzt wurde, weil kein Geld da war für die Sanierung. "Wenn es erhalten geblieben ist, wollen wir helfen, die Gelder zusammenzutrommeln", so die Direktorin.

Die nächste Ausstellungseröffnung im Schütz-Haus ist am 13. März. Der Geraer Theaterfotograf Hans-Peter Habel stellt seine Ballettbilder vor. Und nach der erfreulich großen Resonanz zur "Osternacht" 2003 wird am Ostersonnabend 2004 zur zweiten Auflage eingeladen, Annerose Kirchner aus Gera liest österliche Traditionen, und vor Mitternacht steht wieder ein Konzert bei Kerzenschein in der Kirche St. Leonhard auf dem Programm.


Elstertalbote schrieb in der Ausgabe 01.2004
Ein ereignisreiches Jahr im Schütz-Haus

Allen Gästen und Freunden unseres Hauses wünschen wir ein gesundes, friedvolles und erfolgreiches 2004 und uns wünschen wir, dass wir Sie häufig zu einer Veranstaltung im Geburtshaus von Heinrich Schütz begrüßen können.

Es wird ein ereignisreiches Jahr, das können wir Ihnen schon heute versprechen: Im Februar feiern die Köstritzer Flötenkinder ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert, eine musikalische Osternacht wird es auch in diesem Jahr wieder geben mit Kantaten von Dietrich Buxtehude und Motetten von unserem Hausherren, im August erwarten wir den Heinrich-Schütz-Chor aus Osaka/Japan zu einem Konzert in der Köstritzer Kirche St. Leonhard, die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage bringen uns Konzert mit dem Rosenmüller Ensemble, dem Ensemble Alte Musik aus Dresden und am Geburtstag von Heinrich Schütz wieder ein a-cappella-Ensemble, dieses Mal das bekannte Ensemble Singerpur, und im November gibt es dann ein Festwochenende zu "50 Jahre Ausstellung zu Heinrich Schütz in seinem Geburtshaus", denn genau vor 50 Jahren schrieb Richard Petzold das erste Drehbuch für eine Ausstellung in unserem Hause. Mit einem Konzert der Batzdorfer, einer Ausstellung zur Geschichte unseres Hauses und einem Kolloquium werden wir am 27. und 28. November an dieses Ereignis erinnern. Eine besondere Überraschung für Oktober/November, die unsere Köstritzer sicherlich sehr freuen wird, möchten wir - bevor alle Anträge nicht "durch sind"- auch noch nicht verraten.

Und "nebenbei" dürfen Sie sich natürlich auch auf alle "normalen" Veranstaltungen freuen: Konzerte am Oster- und Pfingstmontag, zum Internationalen Museumstag im Mai, zu Weihnachten und Neujahr, die Abschlusskonzerte unserer Kurse in Crossen, unsere musikalische Museumsrunde ein Mal pro Monat am Dienstagnachmittag, die Reihe der Sonderausstellungen in unserer SchützHaus-Galerie, beginnt mit Arbeiten von Eberhard Dietzsch. Dann werden Fotos von Hans-Peter Habel "Frauen am Clavier" - von Ölgemälden bis zu Werbeanzeigen des 19. und 20. Jahrhunderts im Mai zu sehen sein und die "50-jährige Ausstellungs-Geschichte des Hauses" werden wir im Oktober präsentieren. Außerdem wird es im Sommer zum ersten Mal ein Künstlertreffen unter der Regie von Eberhard Dietzsch mit anschließender Ausstellungseröffnung in Bad Köstritz geben. Wenn wir Sie jetzt neugierig auf unsere Veranstaltungen gemacht haben, würden wir uns freuen, Sie bei vielen Terminen begrüßen zu können.

Friederike Böcher M.A.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 13.01.2004
Faszinierend durch Gegensätze
Ausstellung von Eberhard Dietzsch im Köstritzer Schütz-Haus

Bad Köstritz (OTZ/fi). "Heinrich Schütz überreicht Posthumus die musikalischen Exequien" fand wohl bei der Vernissage am Sonnabend in der Schütz-Haus-Galerie die besondere Aufmerksamkeit der Besucher einer Ausstellung mit Malerei und Graphik von Eberhard Dietzsch. Eines Dietzsch, wie er bislang eher unbekannt war, wie Friederike Böcher, Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses, eingestand.

"Eb", wie ihn seine Freunde vertraulich-verehrend nennen, eröffnet traditionell die Ausstellungssaison in der Schütz-Haus-Galerie. Bis zum letzten Moment habe Frau Böcher nicht gewusst, was Eb zeigen werde und war daher überrascht, einen Eb in einer bisher nicht erlebten Vielfalt kennen zu lernen: von den Porträts von Hanns Eisler, Bertolt Brecht und Arnold Schönberg in kraftvoller Farbigkeit über einen Heinrich Schütz als jungen ungestümen Mann, im Begriff, die Welt zu entdecken, bis zu den lieblichen Graphiken und Aquarellen. Darunter die eingangs genannten beiden Fassungen von Posthumus und Schütz in Feder/Acryl/Aquarell.

Die Begegnung hat nie stattgefanden, aber die beiden Bilder sprechen Bände, wenn man sie nach den Deutungen von Friederike Böcher betrachtet. Auf beiden Bildern stecken Posthumus und Schütz zwar die Köpfe zusammen, aber einmal wird ein unterwürfiger Schütz gezeigt und beim anderen Versuch sind zwei gleichwertige Persönlichkeiten zu sehen, die etwas aushecken. Es wird nicht der letzte Versuch als Vorbereitung für ein großflächiges Gemälde sein, wie Eberhard Dietzsch durchblicken ließ. In der oberen Etage der Galerie ist dann ein Dietzsch zu sehen, wie ihn auch seine Freunde wenig kennen: Stadtansichten von Gera und Bad Köstritz in filigraner Ausführung.

"Das ist verblüffend", bekannten spontan Dr. Dieter Urban und dessen Ehefrau Gunlöd. Dr. Gitta Heil, Museumsberaterin von Thüringen, zeigte sich vor allem beeindruckt von dem "vermenschlichten Heinrich Schütz in jungen Jahren".

Der Geraer Künstler selbst freute sich, mit der Ausstellung jedem Besucher etwas geben zu können. Denn das sei sein Kredo, den Menschen entgegen zu kommen.

Meisterlich umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von den Köstritzer Spielleuten mit Musik aus dem 16. und 17. Jahrhundert.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 10.01.2004
Heute Nachmittag Ausstellungsauftakt
Eberhard Dietzsch stellt im Schütz-Haus aus

Bad Köstritz. (eig) Das neue Ausstellungsjahr im Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz startet heute um 15.30 Uhr mit Gemälden und Grafiken von Eberhard Dietzsch aus Gera. Seit 2000 ist er jedes Jahr mit einer Ausstellung im Treppenhaus zu Gast. Diesmal nur wenige Tage nach seinem 66. Geburtstag.

Direktorin Friederike Böcher nennt ihn gern den "Haus- und Hofgrafiker". Denn seit man sich 2000 mit dem Künstler für eine Gestaltungslinie in Dunkelgrün entschied, gehen alle grafischen Unternehmungen wie Plakate, Publikationen, Faltblätter u.ä. über seinen Tisch.

Erstmals leitet Eberhard Dietzsch dieses Jahr vom 10. bis 17. Juli ein Pleinair. In Gera ist es schon lange zu den Akten gelegt. Dieses Treffen mit hiesigen und hessischen Künstlern soll in eine Ausstellung münden. Und weil jeder ein Werk am Ort des Pleinairs lässt, rechnet Friederike Böcher mit einer stattlichen Schau im Jahr der Buga.

Die zweite Osternacht am 10. April gipfelt im Konzert mit Kantaten von Buxtehude in der Kirche St. Leonhard und will an die Faszination der ersten Veranstaltung dieser Art anschließen.

Zwei Jubiläen begeht das Haus. Der 10. Geburtstag der Flötenkinder wird am 22. Februar mit einem Konzert im Palaissaal gefeiert und an die 1954 von Prof. Richard Petzold eröffnete erste Dauerausstellung zu Schütz in seinem Geburtshaus erinnert ein Festwochenende am 27./28. November im 19-jährigen Museum.

Fortgesetzt werden die 2003 begonnenen "Musikalischen Museumsrunden" einmal im Monat. Feste Konzerttermine bleiben Oster- und Pfingstmontag, zweiter Weihnachtsfeiertag und das a-capella-Konzert zum Schütz-Geburtstag am 8. Oktober.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 05.01.2004
5500 Besucher im Heinrich-Schütz-Haus
Förderung von Freistaat und Landkreis

Bad Köstritz (OTZ). 5500 Menschen haben im Jahr 2003 das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz besucht. Es gehört mit der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz zu den überregional wichtigen Museen des Landkreises. Beide Einrichtungen erzielten im vergangenen Jahr 334 000 Euro Einnahmen, von denen 214 000 Euro aus dem Fördertopf des Landkreises stammen. Der Landkreis Greiz als Träger der beiden Kulturstätten beteiligte sich an der Finanzierung mit 360 000 Euro, teilte das Landratsamt mit.

Die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage vom 2. bis 8. Oktober stellten den Veranstaltungshöhepunkt im Vorjahr dar. Über das ganze Jahr kommen regelmäßige Konzerte der "Köstritzer Flötenkinder" und der "Köstritzer Spielleute" hinzu. Angeboten werden Kurse zur Aufführungspraxis Alter Musik, Weiterbildungen und Vorträge sowie elf "Musikalische Museumsrunden". In der Schütz-Haus-Galerie waren 2003 neun Ausstellungen zu sehen, davon sieben im Haus selbst erarbeitete Sonderausstellungen.