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An Heinrich Freiherrn von Friesen auf Rötha
Dem WolEdlen / Gestrengen / vnd Vesten /
Herrn Heinrich von Friesen vff Rötha / ChurF. Durchl. zu Sachsen / etc. Wolverordneten Præ- sidenten des Appellations-Gerichts zu Dreßden / Hauptman der Aempter Colditz / Rochlitz / Leißnigk vnd Borna / auch Directorn der Land- vnd Tranck- Stewer / etc. Meinem Großgünstigen vnd Hochgeehrten Patron. WElcher gestalt vnter andern freyen Künsten / auch die löbliche Music / von den noch anhaltenden gefährlichen Kriegs-Läufften in vnserm lieben Vater-Lande / Teutscher Nation / nicht allein in grosses Abnehmen gerathen / sondern an manchem Ort gantz niedergeleget worden / stehet neben andern allgemeinen Ruinen vnd eingerissenen Vnordnungen / so der vnselige Krieg mit sich zu bringen pfleget / vor männigliches Augen / ich erfahre auch solches wegen etzlicher meiner componirten Musicalischen Operum selber / mit welchen ich aus Mangel der Vorlegere biß anhero / wie auch noch anjetzo / zurück stehen müssen / biß vielleicht der Allerhöchste bessere Zeiten förderlichst gnädig verleyen wolle. Vnterdessen aber / vnd damit mein von GOtt verliehenes Talentum in solcher edlen Kunst nicht gantz ersitzen bleiben / sondern nur etwas weniges schaffen vnd darreichen möchte, habe ich etzliche kleine Concert auffsetzen / vnd gleichsamb als Vor-Boten meiner Musicalischen Werck zur Ehre Gottes anjetzo herausgeben / zumahl aber derselben E r s t e n T h e i l vnter E. WolEdl. Gestr. Namen / dieser Vrsachen halber / außergehen lassen wollen / weil sie sich nicht allein gegen mir / als mein Großgünstiger wolgewogener Patron, jederzeit erwiesen / sondern auch vor vielen andern Adelichen Personen mit hoher Geschickligkeit vnd sonderbaren Qualiteten begabet / wie nichts wenigers in der Edlen Kunst der Music (welches ich ohne Heucheley bezeugen mag) wolerfahren vnd derselben ein grosser Liebhaber seyn. Lebe derowegen der gewissen Hoffnung E. WolEdl. Gestr. werden solche wolgemeynte Dedication von mir im besten auffnehmen / vnd diese kleine Concerten so weit würdigen / daß sie sich vnter andern Recreationen vnd Ergetzungen je bißweilen derselben gebrauchen möge. Hingegen verbleibe E. WolEdl. Gestr. zu aller möglichsten Dienst-Leistung ich jederzeit obligiret / mich vnd diese meine wenige Arbeit zu dero beharrlichen Favor vnd großgünstigen Favor vnd großgünstigen Protection gantz trewlich empfehlende: Datum Dreßden am 29. Sept. Anno 1636 E. WolEdl. Gestr.
zu dienen gantz bereitwilligster Heinricus Saggitarius, ChurF. Sächs. Capell-Meister. [in: Erich H. MÜLLER: Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J. (1930), S. 135 - 136] |
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Landgraf Moritz von Hessen |
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Klang:
Heinrich SCHÜTZ: Kleine geistliche Konzerte SWV 282 - 337. Complete Recording. Weser-Renaissance Bremen, Ltg.: Manfred Cordes. Cpo 1999 Noten: Heinrich SCHÜTZ: Kleine Geistliche Konzerte Abteilung I-III. Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Bde. 10-12, hrsg.: Wilhelm Ehmann (Bde. 10-12) und Hans Hoffmann (Bde. 10-11), Kassel 1963 Abbildungen: Titelblatt:Heinrich SCHÜTZ: Kleine Geistliche Konzerte Abteilung I-III. Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Bde. 10-12, hrsg.: Wilhelm Ehmann (Bde. 10-12) und Hans Hoffmann (Bde. 10-11), Kassel 1963 Literatur: Martin GREGOR-DELLIN: Heinrich Schütz. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. München 1984 Otto BRODDE: Heinrich Schütz. Weg und Werk. Kassel 1972 Michael HEINEMANN: Heinrich Schütz und seine Zeit. Laaber 1993 Heinz KRAUSE-GRAUMNITZ: Heinrich Schütz. Sein Leben im Werk und in den Dokumenten seiner Zeit. 2 Bde., Leipzig 1985 Erich H. MÜLLER: Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J. (1930) |
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