zurück SWV 172
Becker Psalter - Psalm 75 - Aus unsers Herzen Grunde
vorwärts

Linie

Originaltext

  1. Aus unsers Herzen Grunde
Danken wir Gott, dem Herrn,
Verkündgen seine Wunder,
Sagen seim Nahmen Ehr,
Daß er uns ist so nahe
Mit seinem Segen mild,
Schafft, daß wir Trost empfahen,
Wenn er aus Nöten hilft.

2. Die Zeit kömmt, ich werd richten
Das Land in Grechtigkeit,
All die den Herren fürchten,
Bestehen jeder Zeit,
Obgleich vons Feindes Wüten
Das Land erzittern tut,
Dennoch durch Gottes Güte
Die Frommen sind behut.

3. Ich sprach zu'n stolzen Prachern:
Rühmet doch nicht so hoch,
Tut euch so breit nicht machen,
Auf Gwalt so sehr nicht pocht,
Die Hörner tut ihr wetzen
Und redet Lästerwort,
Die Frommen zu verletzen
Und pochet immer fort.

4. Es soll kein Not nicht haben
Denkt euer stolzer Mut,
Von Morgen noch von Abend
Kein Unglück uns nichts tut,
Käms gleich von Mitternachte
Über das wüst Gebirg,
Dennoch wir sein nicht achten,
Keiner sich dafür fürcht.

  5. Vergebens ist solch Tichten,
Eur Trutz wird nicht bestehn,
Denn Gott, der Höchst, ist Richter,
Sollt er die Läng zusehn?
Den Elenden erhöhen
Durch seine Macht und Stärk,
Stürzen, die sich aufblähen,
Das ist sein altes Werk.

6. Der Herr hat in sein Händen
Ein Becher stark von Wein,
Der geht um aller Enden,
Gar voll geschänket ein,
Eim jeden muß belieben,
Zu tun ein Trünklein draus,
Zuletzt gottlose Buben
Saufen die Hefen aus.

7. Ich will für allen Dingen
Rühmen dein Herrlichkeit.
Dir, Gott Jakob, lobsingen
In alle Ewigkeit,
Denn du, Herr, wirst zerbrechen
Des Gottlosn große Macht,
Du hilfst auf dem Gerechten,
Daß er wird hoch geacht.

 
[NSA Bd. 40]

Linie