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Auswahl Schütz-Werke-Verzeichnis



Ihre Auswahl: Schütz-Werke-Verzeichnis 398

Originaltext

Der Herr ist mein Hirt,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Auen
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele;
er führet mich auf rechter Straßen
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wandert,
im finsteren Tal,
fürcht ich kein Unglück,
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab tröstet mich,
denn du bist bei mir.
Du bereitest vor mir einen Tisch
gegen meine Feinde,
du salbest mein Haupt mit Öle,
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen
mein Leben lang,
und werde bleiben im Hause des Herren
immerdar.

[NSA Bd. 18, Psalm 23]
Sound

Songauszug

Entstehung

Titelblatt  [Bild vergrößern][Bild vergrößern]

1650 erschien in unmittelbarer zeitlicher Nähe seiner Symphoniae sacrae II (1647) und Geistlichen Chormusik (1648) Heinrich Schütz' Symphoniae sacrae. Tertia Pars. Opus Duodecimum. (SWV 398 - 418). Diese deutschen geistlichen Konzerte für fünf bis acht obligate Stimmen (Singstimmen und Instrumente), Complementum ad libitum (Singstimmen und Instrumente) und Basso continuo widmete er Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen. Werner Breig (Vorwort zur Ausgabe NSA Bd. 18, S. VIIf.) vermutet, dass die Dichte an unfangreichen Werksammlungen in der ersten Hälfte des 6. Lebensjahrzehnts des Komponisten, auf ein Abrunden des künstlerischen Lebenswerkes abzielte. Ein Indiz könnte auch das dem zweiten Teil der Symphoniae sacrae angefügten Werkverzeichnisses sein, in dem Schütz seine bis dato gedruckt erschienene Werke von op. 1 bis 9 auflistet. Die Symphoniae sacrae III. sind das letzte gedruckte und vom Autor selbst mit Opuszahl versehene Werk; die Zwölf geistlichen Gesänge gab sein Schüler Christoph Kittel 1657 heraus und die Neufassung des Beckerschen Psalter erhielt im Originaldruck (1661) keine Werknummer. Erst im handschriftlichen Verzeichnüß meiner ausgelaßenen Musicalischen Wercke von 1664 erhielt der Psalter das op. 14.

Nicht nur der Titel Symphoniae sacrae verbinden die geistlichen Konzerte von 1650 mit denen von 1629 und 1647 erschienenen Teilen, sondern auch die Beteiligung obligater Instrumente durch den Komponisten. Was den dritten Teil jedoch gegenüber dem ersten und zweiten hervorhebt ist die opulente Besetzung von fünf bis acht Stimmen. Darüber hinaus setzt Schütz in 16 der insgesamt 21 Kompositionen ein vier- bis achtstimmiges Complementum ein, das nach Beliebung mitgebraucht werden kann und eine ähnliche Funktion erfüllt wie die zum starcken Gethön / vnnd zur Pracht dienenden Capellchöre der Psalmen Davids von 1619.

Analyse

Die Symphoniae sacrae III (SWV 398 - 418) setzen sich aus 21 Einzelwerken zusammen, die im Originaldruck von Schütz nach aufsteigender Zahl der obligaten Stimmen ohne Rücksicht auf die Complementchöre angeordnet wurden. Die 21 Konzerte komponierte Schütz für drei bis sechs Solostimmen und Instrumente. Der zweite Teil ist ebenfalls nach Stimmenanzahl aufsteigend geordnet und endet mit dreistimmigen Konzerten. Der dritte Teil beginnt auch mit dreistimmigen Kompositionen, daher ist anzunehmen, dass der 1650er Teil eine Fortsetzung darstellt. Außerdem unterscheiden sich die Konzerte von 1650 von denen von 1647 dadurch, dass 16 der insgesamt 21 Stücke ein "ad beneplacitum beigefügtes Complementum" haben und dadurch in ihren Verwendungsmöglichkeiten - 1. als Geistliche Konzerte mit Vokal- und Instrumentalsolisten, 2. Konzerte mit hinzugezogenem vokalem oder instrumentalem Complementum und 3. Konzerte mit hinzugezogenem vokalem und ein instrumentalem Complementum - vielfältiger sind.

Als Textgrundlage nutze Schütz 7 Psalmtexte, einen aus dem Alten Testament und 10 aus dem Neuen, weiterhin 2 Meditationstexte und eine Kirchenlieddichtung. In der liturgischen Konzertmusik, wie Brodde (a.a.O., S. 214) die Symphoniae sacrae bezeichnet, übersetzt Schütz wiederum das Wort in die Musik.

Rezeption

Im dritten Band seiner Symphoniae sacrae hatte Heinrich Schütz in imponierender Weise die Summe kompositorischer Möglichkeiten der ersten Jahrhunderthälfte gezogen. Mit diesem opus 12 hätte der nun schon 35 Jahre in sächsischen Diensten stehende Schütz einen grandiosen Schlusspunkt setzten sollen. Jedoch ließ Johann Georg I. seinen ältesten Kapellmeister nicht ziehen (Heinemann, a.a.O., S. 96). Diese Komposition, deren Konzeption eine Zusammenfassung aller von ihm bislang realisierten kompositorischen Mittel und Techniken (eine Vereinigung von Capell-, Favorit-, Echo- und Instrumentalchören, teilweise auch virtuos durchformte Solostimmen), liegt trotz opulenter Besetzung und den damit verbundenen Bedenken Steinbecks in mehreren Aufnahmen vor. Wie das gesamte Oeuvre Schütz' erlebten auch die drei Teile der Symphoniae sacrae mit der Wiederentdeckung einen Aufwind und speziell durch die Herausgabe sämtlicher Werke von Schütz durch Philipp Spitta Ende des 19. Jahrhunderts und der Neuen Schütz Ausgabe seit 1955 die Rezeption neue Anregungen.

originale Widmung

Kein Inhalt vorhanden.

übersetzte Widmung

Kein Inhalt vorhanden.

Widmungsträger

Widmungsträger  [Bild vergrößern][Bild vergrößern]

Kurfürst Johann Georg I. (1585 - 1656), der 1611 als Nachfolger seines Bruders Christian II. (dieser starb kinderlos) die Kurwürde übernahm, war von 1617 bis zu seinem Tode der Dienstherr von Heinrich Schütz.
Zu einem ersten Kontakt zwischen dem Kurfürsten und Schütz kam es, als der gerade einige Monate aus Italien zurückgekehrte Schütz, der als 2. Kapellmeister am Kasseler Hofe angestellt war, von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel im Herbst 1613 als Sekretär im Gefolge zu den Feierlichkeit an den sächsischen Hof mitreiste.
Das Bild dieses Mannes, Kurfürst Johann Georg I., wird ganz unterschiedlich beurteilt: einerseits brachte man ihm viel Vertrauen entgegen und setzte große Hoffnungen in ihn, andererseits wurde ihm seine zögerliche, vorsichtig zurückhaltende Politik vorgeworfen. Man hielt ihm vor, daß er der Jagd und der Geselligkeit besonders zugeneigt sei, der Musik allerdings nahm er sich nur an, weil er sie als fürstliches Status-Symbol verstand - eigentlich habe er sie nur der Reputation willen gebilligt, so Otto Brodde. (S. 49)

Als Musiker muß Schütz jedoch einen derartigen Eindruck bei Johann Georg I. hinterlassen haben, daß er sich den jungen Komponisten zu den Tauffeierlichkeiten für Prinz August "zur Verfügung stellen" ließ, die im September oder Oktober 1614 stattfinden sollten.
Die musikalische Situation am Dresdner Hofe war nicht befriedigend: Rogier Michael konnte aus Alters- und Krankheitsgründen den Anforderungen für eine repräsentative Musik nicht mehr genügen, Hans Leo Haßler, der als Nachfolger von Michael eingesetzt wurde, verstarb 1613 und Praetorius war Kapellmeister von Hause aus. Deshalb bemühte sich Johann Georg I., Heinrich Schütz als Kapellmeister an den Hof zu binden. Nach mehrmaligem "Ausleihen" vom Landgrafen Moritz, wurde Schütz am 12. Februar 1617 zum churfürstlich-sächsischen Capellmeister bestallt, zwei Jahre später zum churfürstlich-sächsischen Hof-Capellmeister.
Johann Georg I. war musikalisch nicht besonders vorgebildet und wird auch nicht als musikalisch besonders interessiert geschildert. Die eigentliche Bedeutung Schütz' wurde ihm von seinen Beratern klar gemacht.

originale Vorrede

An Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

Dem Durchlauchtigsten Hochgebornen
Fürsten und Herrn/
Herrn JOHANN GEORGEN/
Hertzogen zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ des Heil.
Röm. Reichs Ertz Marschaln/ und Churfürsten/ Land-
grafen in Thüringen/ Marggrafen zu Meissen/ auch Ober-
und Nieder-Lausitz/ Burggrafen zu Magdeburg/
Grafen zu der Marck und Ravensberg/
Herrn zum Ravenstein.

GNädigster Churfürst und Herr/ Wie E. Churfürstl. Durchl. sich verhoffentlich in Gnaden entsinnen/ und zurück erinnern können/ was massen eine lange zeithero/ und nunmehr in das fünff und dreyssigste Jahr/ Deroselbigen beständiger Diener/ in unterthänigster Pflicht/ und schuldigster Treue ich gewesen bin/ auch nicht minder bey Ihr unvergessen seyn wird/ daß ich das von GOTT mir verliehene Pfündlein/ beydes in E. Churfürstl. Durchl. Hof-Capell/ und sonsten bey andern/ in solcher Zeit sich bißhero ereigneten Begebenheiten/ und vorgegangenen unterschiedenen Solenniteten, jedesmahl nach meinem geringen Vermögen/ unterthänigst fleissig dargeleget/ und darmit auffgewartet habe: Also bleibet mir gleichfalls allezeit im frischen Andencken/ welcher Gestallt/ in denen abgewichenen langwierigen dreyssig Jährigen Kriegsläufften/ E. Churfürstl. Durchl. dennoch Dero Gnade und beyhülffliche Hand/ wie von andern freyen Künsten/ also auch von der Edlen Music/ niemals gäntzlich abgezogen/ sondern derselben noch immer möglichst beygesprungen: Insonderheit aber/ (bei anhaltender Vnruhe/ in unserm allgemeinen lieben Vaterlande/ Teutscher Nation) an meiner unwürdigen Person/ allerhand Gnaden-Bezeugungen erwiesen haben: Indem Sie zu fortstellung meiner Profession, nicht allein Anno 1628. und 29. wiederumb eine Reisse in Italien zuvollbringen/ (und daselbst seithero meiner ersten Wiederkehr von dar/ der inzwischen auffgebrachten Neuen/ und heutiges Tages gebrauchlichen Manir der Music mich zuerkundigen/) mir gnädigst erlaubet/ und darzu grossen Vorschub gethan; Sondern nach vollbrachter solcher meiner Reise/ auff anderweit vorgegangenes Begehren/ Der nunmehr in GOTT ruhenden Königlichen Majest. zu Dennemarck/ Christiani des Vierdten/ mir gnädigst nachgelassen/ daß bey Dero Königlicher Capell Ich mich eine Zeitlang auffhalten / das Directorium (welches mir in solcher Zeit/ sonder Ruhm/ auffgetragen gewesen ) führen/ und dero Gestalt meine wenige Wissenschafft in der Music/ in steter Vbung halten/ und in weitere Erfahrung bringen können. Nicht sind auch hierbey mit stillschweigen zu übergehen/ die jenigen von E. Churfürstl. Durchl. vor etlicher Zeit / mir bewilligte gnädigste Mittel / wordurch die Publicirung oder Auslassung meiner Musicalischen Arbeit hinfüro auch weiter befördert / und deren Verlag erleichtert werden kan. Für welche hohe und grosse Wohltat / E. Churfürstl. Durchl. unterthänigsten Danck zusagen / die Zeit meines übrigen Lebens / ich billich verbunden bleiben / und darneben mich ferner euserst bemühen werde / wie vermittelst anderweit unterthänigster Auffwartung (so lange es nur meine nunmehr auch abgenommene Kräffte werden ertragen können /) solche von E. Churfürstl. Durchl. mir erwiesene vielfältige Gnade / Ich wiederumb verdienen / und deroselbigen mich hinführo weiter zugetrösten haben möge. Vnd dahin ist auch gerichtet die unterthänigste Dedication, gegenwärtiges meines zwölfften Werckleins / welches mit E. Churfürstl. Durchl. vorangesetzten hohen Namen / die Welt zudurchziehen / ich hiermit fort geschicket habe / nicht alleine zu einem offentlichen Zeugnis / meiner stets schuldigen Danckbarkeit / sondern auch männiglich / bevorab aber denen jenjgen / welchen meine Compositionen gefällig / kund zuthun / aus wasserley Gelegenheit / Gnade und Vorschub dieselbigen anietzo an das Tagelicht gegeben werden / und (wenn mir GOTT das Leben verleyhet) ins künfftige noch ferner herfür kommen möchten; Vnd daß der Danck und die Ehre (im Fall anders was würdiges darinnen zubefinden) E. Churfürstl. Durchl. dafür alleine gebühre. Dahero dann an dieselbige mein unterthänigst höchstfleissiges bitten / Sie geruhe gnädigst / meine / in treuer devotion, von mir wohlgemeinte Zuschreibung und Vberreichung / dieser meiner / sonder Ruhm / nicht ohne Mühe verfertigter Arbeit / in Churfürstl. Gn. von mir auff- und anzunehmen / auch mir dero gegen mich bißher gepflogenen Hulde und Gnade / mir Ihrem treuen alten Diener / noch ferner beygethan zuverbleiben. Worauff / nebenst vielen Tausenden / Ich von Hertzen wünsche / daß der Allmächtige GOTT / E. Churfürstl. Durchl. bey guter beständiger Gesundheit / Ihrem Churfürstlichen grossen Hause zu gute / auch Ihren getreuen Vnterthanen zu Troste / noch viel Jahr erhalten / und Derselben verleyen wolle / daß Sie dero / durch seine Gnade erfolgten Beruhigung Ihrer löblichen Lande (dafür Ihm dem Barmhertzigen GOTT ohne unterlaß zudancken /) nach so lange ausgestandener schweren Kriegs-Last / in allem erwünschten Wohlergehen / empfindlich geniessen / und sich darüber zuerfreuen haben / auch selbige zu Beförderung der Ehre GOttes / und Erhaltung guter freyer Künste / fruchtbarlich möge anwenden und gebrauchen können.

Datum Dreßden / am Tage Michaelis Archangeli,
Anno 1650
E. Churfürstl. Durchl.
Vnterthänigster Pflicht-schuldigster
Heinrich Schütz.

[in: Erich H. MÜLLER: Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J. (1930), S. 201 - 204]


Vorreden zum 3. Teil der Symphoniae sacrae

Gönstiger lieber Leser /
ES ist zwar kein zweiffel / daß verständige und erfahrne Musici, dieses mein gegenwärtiges / so wol auch andere in Druck kommende Musicalische Wercke / vorhin und vor sich selbst wol recht anzuordnen und zugebrauchen / wissen werden / weil aber diß Blat sonst vacirend oder ledig hätte bleiben müssen / habe ich für gut angesehen / etlich wenige Erinnerung hieher verzeichnen zulassen / verhoffende / daß niemand entgegen seyn werde / meine als des Autoris Meinung hierüber in etwas auch zu vernehmen.
1. So seynd die diesem Opere ad beneplacitum beygefügten Complementen, in vier absonderlichen Büchern zu befinden / und ist aus dem Indice des Bassi Continui zu ersehen / zu welchen Concerten, und wie viel derselbigen Stimmen zu einem ieglichen gehörig sind / worbey ins gemein noch dieses zu erinnern scheinet / daß obgleich im ietzt gedachten Indice die meisten Complement, iedes nur à 4. angesetzt worden / auch nur vier Partheyen gedruckt vorhanden seynd / dieselbigen doch / (wann sie noch einmahl abgeschrieben werden) dupliret / und gleichsam in zwey Chor / als Vocalem und Instrumentalem vertheilet / und mit angeordnet werden können. Daß übrige wird zu des verständigen Dirigenten Gutachten gestellet.
2. Vber den Bass für die Orgel / habe ich die Signaturen möglichen Fleisses verzeichnen lassen. Die Italianer / zum guten Theil / pflegen heutiges Tages keine Numern sich dabey zu gebrauchen / vorwendende / daß erfahrne Organisten es nicht von nöthen hätten / und ohne das dem Contrapunct gemäß / wol mit einzuschlagen wüsten / die Vnerfahrnen aber die musicalische Concordantz oder Einstimmung doch nicht finden würden / ob man ihnen gleich die Ziffern darüber stellete. Welches dann / an sich selbst zwar auch wohl wahr / und nicht so eine schlechte Sache / über den Bassum Continuum gebührlich mit einzuschlagen / und ein musicalisches Ohr damit zu contentiren, wiewohl mancher vermeinen mag. Daß ich aber in meinen bißher außgelassenen Compositionen, gedachter Signaturen mich gebrauche / geschihet juxta illud: Abundans cautela non nocet.
3. Die Orgel muß mit discretion (nachdem die Complement entweder mit eingehen oder außbleiben) registriret werden.
4. Schließlich / so wil allhier auch alle daß jenige / was hiebevor in meinem ausgelassenen Andern Theil Symphoniarum Sacrarum, de Musica Moderna, oder von heutiger Manier der Composition, und wegen des hierüber sich gebührenden rechtmässigen Tacts, ad Lectorem gedacht worden ist / Ich hierbey abermals erinnert haben. Göttlicher Obacht in Gnaden uns allerseits treulich empfehlende.

Author.

[in: Erich H. MÜLLER: Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J. (1930), S. 204 - 206]


Appendix zum 3. Teil der Symphoniae sacrae

Appendix
DEM guthertzigen Leser ist auch nicht zuverhalten / daß die / in gegenwärtigen Wercklein mit eingeschlichene Errata Typographica, (nach angewandten großen Fleiß) sich nunmehr verhoffentlich meistentheils corrigiret befinden / und da noch einige sich ereignen möchten / dieselben leichtlich auch zu ändern seyn werden / Jedoch ist noch in acht zu nehmen / und nach Beliebung zu ändern / was in nachfolgenden Concerten, etwa vergessen oder versehen worden ist:
1. In dem Concert N. 8. O süßer Jesu Christ / etc. In der vorangehenden Symphoni, seynd zwey Instrumental mittel-Parteyen bey dem Alto und Basso Complementi zu befinden / und ist der Bassus Instrumentalis ausgelassen worden / weil aber derselbige vielleicht auch von nöthen seyn würde / wann man einen absonderlichen Chorum Instrumentalem anstellen wolte / als wird der verständige Dirigente, derogleichen Bass für einen Fagott, Trombon, oder anders aus dem Continuo wohl auszuziehen und denen andern Instrumenten beyzufügen wissen.
2. In dem Concert. N. 9. O Jesu süß wer dein gedenckt / etc. Sol vorn an darüber stehen: Super Lilia Convallium, Alexandri Grandis, darauff es auch vom Authore gesetzet worden ist / und für seine Invention keineswegs ausgegeben haben wil.
3. Im Concert. N. 19. HERR wie lang wiltu mein so gar vergessen / etc. Ist ebenmäßiger Fehler / der im obgedachten Concert. N. 8. begangen / wiederholet / und der Bassus Instrumentalis zu denen / in den Complement-Büchern sich befindlichen / dreyen mittel-Parteyen / im Druck ausgelassen worden / Welcher Mangel dann (und so dero gleichen mehr in diesem Wercklein sich ereignenn würde) mit außziehung eines absonderlichen Bassi Instrumentalis, aus dem Continuo, leichtlich ersetzet werden kan / allermaßen wie bey dem Concert. N. 8. ietzo vorher erinnert worden ist.

[in: Erich H. MÜLLER: Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J. (1930), S. 206 - 207]

übersetzte Vorrede

Kein Inhalt vorhanden.

Quellenangaben Sound

Heinrich Schütz: Symphoniae sacrae III (1650)., Kammerchor Stuttgart, Musica Fiata, Frieder Bernius, Deutsche Harmonia Mundi, 1989

Quellenangaben Noten

Heinrich Schütz: Symphoniae sacrae III. Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Bde. 18-20, (Bd 21 in Vorbereitung), hrsg.: Werner Breig, Kassel, 1989, 1990, 1996

Quellenangaben Bild

Titelbild, Symphonia sacrae III, Druckfaksimile, Archiv Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz

Porträt, Kurfürst Johann Georg I, Druckfaksimile, Archiv Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz

Quellenangaben Literatur

Martin Gregor-Dellin, Heinrich Schütz. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit, München, 1984

Otto Brodde, Heinrich Schütz. Weg und Werk, Kassel, 1972

Michael Heinemann, Heinrich Schütz und seine Zeit, Laaber, 1993

Heinz Krause-Graumnitz, Heinrich Schütz. Sein Leben im Werk und in den Dokumenten seiner Zeit., 2 Bände, Leipzig, 1985

Erich H. Müller, Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J., 1930

 

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