Auswahl Schütz-Werke-Verzeichnis
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Originaltext
Geburtshistoria Historia der freuden- und gnadenreichen Geburt Gottes und Marien Sohnes, Jesus Christi Introduktion (Sinfonia) Die Geburt unsres Herren Jesu Christi, wie uns die von den heiligen Evangelisten beschrieben wird. Evangelist Es begab sich aber zu der selbigen Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augusto ausging, daß alle Welt geschätzet würde, und diese Schätzung war die erste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war, und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seiner Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zu der Stadt David, die da heißet Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf daß er sich schätzen ließe mit Maria seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte, und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelt ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippen, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselbigen Gegend auf dem Felde, die hüteten des Nachts ihre Herde, und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herren leuchtet um sie und sie furchten sich sehr, und der Engel sprach zu ihnen: Der Engel Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude. Freude die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt David. Ich verkündige euch große Freude. Und dies habt zum Zeichen, ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippen liegen. Evangelist Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerschaaren, die lobeten Gott und sprachen: Die Menge der Engel Ehre sei Gott in der Höhe. Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Evangelist Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Die Hirten auf dem Felde Lasset uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, und der Herr uns kund getan hat. Evangelist Und sie kamen eilend und fanden beide, Marien und Joseph, dazu das Kind in der Krippen liegend, da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war, und alle, vor die es kam, verwunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesaget. Maria aber behielt alle diese Worte und beweget sie in ihrem Herzen, und die Hirten kehreten wieder um, preiseten und lobeten Gott um alles das sie gesehen und gehöret hatten, wie denn zu ihnen gesaget war. Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genennet Jesus, welcher genennet war von dem Engel, ehe denn er im Mutterleibe empfangen ward. Da nun Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königes Herodis, siehe, da kamen die Weisen aus Morgenlande gen Jerusalem und sprachen: Die Weisen aus Morgenlande Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind kommen Ihn anzubeten Evangelist Da das der König Herodes hörete, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem, und ließ versammeln alle Hohenpriester und Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden, und sie sagten ihm: Hoherpriester und Schriftgelehrte Zu Bethlehem im jüdischen Lande, denn also steht geschrieben durch den Propheten: und du Bethlehem im jüdischen Lande, du bist mitnichten die kleineste unter den Fürsten Juda, denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sei. Evangelist Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernete mit Fleiß von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, und weisete sie gen Bethlehem und sprach: Herodes Ziehet hin, und forschet fleißig nach dem Kindlein und wenn ihr's findet, so saget mir es wieder, daß ich auch komme und es anbete. Evangelist Als sie nun den König gehöret hatten, zogen sie hin, und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen hin, bis daß er kam und stund oben über da das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet und gingen in das Haus und funden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und täten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen. Und Gott befahl ihnen im Traum, daß sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, und sie zogen durch einen anderen Weg wieder in ihr Land. Da sie aber hinweg gezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herren dem Joseph im Traum und sprach: Der Engel zu Joseph Stehe auf, Joseph. Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fleuch in Egyptenland, und bleibe allda, bis ich dir sage, denn es ist vorhanden, daß Herodes das Kindlein suche, dasselbe umzubringen. Evangelist Und er stund auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei der Nacht und entfloh in Egypterland, und bliebe allda bis nach dem Tode Herodis, auf daß erfüllet würde, das der Herr durch den Propheten geredet hat, der da spricht: Aus Egypten habe ich meinen Sohn gerufen. Da nun Herodes sahe, daß er von den Weisen betrogen war, ward er sehr zornig und schicket aus und ließ alle Kinder zu Bethlehem töten und an ihren Grenzen, die da zweijährig und drunter waren, nach der Zeit, die er mit Fleiß von den Weisen erlernet hatte, da ist erfüllet das gesaget ist durch den Propheten Jeremias, der da spricht: Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehöret, viel Klagens, Weinens und Heulens. Rahel beweinete ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen. Da aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herren dem Joseph im Traum und sprach: Der Engel zu Joseph Stehe auf, Joseph. Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir, und zeuch hin in das Land Israel, sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben stunden. Evangelist Und er stund auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich und kam in das Land Israel, da er aber hörete, daß Archelaus im jüdischen Lande König war, anstatt seines Vaters Herodis, fürchtet er sich dahin zu kommen, und im Traum empfing er Befehl von Gott und zog an die Örter des galiläischen Landes und kam und wohnete in der Stadt, die da heißet Nazareth, auf daß erfüllet würde, was da gesaget ist durch den Propheten: Er soll Nazarenus heißen. Aber das Kind wuchs und war stark im Geist, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm. Beschluss Dank sagen wir alle Gott unserm Herrn Christo, der uns mit seiner Geburt hat erleuchtet und uns erlöset hat mit seinem Blute von des Teufels Gewalt. Den sollen wir alle mit seinen Engeln loben mit Schalle, singen: Preis sei Gott in der Höhe. [NSA Bd. 1]
Entstehung
Die Komposition der Weihnachtshistorie (SWV 479) geht, ebenso wie die Vervollständigung des Becker-Psalter, auf eine Anregung Johann Georg II. zurück. Im Alter von fast 80 Jahren komponierte Schütz die Historia der freuden- und gnadenreichen Geburt Jesu Christi. Im ausführlichen Titel wird ausdrücklich noch mal erwähnt: wie dieselbe auf Anordnung Johann Georgs des Anderen
vocaliter und instrumentaliter in die Musik versetzet ist durch Heinrich Schütz.
Die aus zehn Konzerten (Introduktion, acht Intermedien, Beschluß) und dazwischen eingeschalteter Evangelistenpartie bestehende Weihnachtshistorie hat sich in drei Fassungen, jedoch nur unvollständig erhalten und zwar als
Frühfassung SWV 453a, Zweitfassung 453 und Berliner Fassung SWV 435b. Der von Schütz nicht selbst herausgegebene Erstdruck von 1664 bietet lediglich Notation und Textworte zur Evangelistenpartie, von den zehn Konzerten nur die
Textworte, ohne zugehörige Notation. Die Stimmen aus den Konzerten behielt Schütz absichtlich zurück. Wir erfahren, aus dem vermutlich von Alexander Hering, Kantor aus Dresden, verfassten Nachwort, dass der Autor glaubte,
sein Werk könne nur von den fürstlichen Kapellen effektvoll und gut intoniert aufgeführt werden. Interessenten konnten jedoch eine Abschrift des Werkes käuflich erwerben.
Wie 1623 die Oster-Historie von Antonius Scandellus durch die Auferstehungshistorie von Schütz abgelöst wurde, so wollte der Fürst scheinbar, dass nunmehr auch die bisher übliche Weihnachts-Historie durch eine solche
von Schütz ausgetauscht wurde. Die Bitte dafür scheint Johann Georg II. zwischen 1657 und 1660 geäußert zu haben und Schütz' erste Fassung wurde 1660 abgeschlossen. Diese erste Fassung überarbeitete
Schütz und gab sie 1664 zum Druck. Auch diese Druckfassung erlebte eine Überarbeitung mit einer Reihe von Korrekturen. Schütz gab jedoch nur noch mal die Rezitative - die Partien der Evangelisten nebst Generalbassstimme -
heraus. Mit seinem Vorwort zur Ausgabe gibt Schütz dem Musiker eine "Gebrauchsanweisung", wie er entsprechend seiner Gegebenheiten und Möglichkeiten die Historia aufführen kann.
Die "Berliner Fassung", die Max Schneider auffand, ist vermutlich die letztgültige Fassung der Historia. Sie ist nur unvollständig überliefert und entstand um 1671. In Gliederung, Text und liturgischer Stellung
entspricht sie der Fassung von 1664.
Analyse
Die Weihnachtshistorie gliedert sich in eine Introduktion und einen Beschluß; zwischen diesem Anfangs- und Endpunkt liegen 9 Rezitative und 8 Intermedien. Die Partien des Evangelisten weisen auf die Einmaligkeit laut
Dresdner Kantor Alexander Hering der Historie hin; sie sind im Stylo recitativo abgedruckt. Das bedeutet, dass die Rezitative mit der über die Worte geführten Modulationen und Mensur aber zugleich auch
im "alten Charakter redenden Stilo" singbar sind!
Die Intermedien sind geistliche Konzerte; bei Schütz bilden sie eine Fortsetzung der Texte, deren Inhalt im Rezitativ angekündigt wird! Bei Schütz deutet der Wechsel von Rezitativ und Intermedium einen Wechsel der
Kompositionsweise an, bei denen zwischen rezitativischen und konzertantem unterbrochen wird. Die Besetzung, sowohl vokal als auch instrumental, wird von Schütz bewußt konzipiert und komponiert. Dadurch entsteht eine Folge von
farbenfrohen, von der dramatischen Erzählung zusammengesetzten musikalischen Bildern.
Den beteiligten "Handlungsträgern" - Engel-Solosopran, Engelchor-gemischter 6stimmiges Ensemble, Hirten-drei Altstimmen, Weisen aus dem Morgenlande-drei Tenöre - werden obligate Instrumente zur Seite gestellt; den
Gesang der Engel umrahmen zwei "Violetten" (Gamben), den des Engelchores und den der Weisen zwei Violinen und das Fagott. Beiden ist auch das Saitenspiel zugeordnet, da die zwei Gruppen zu den Boten (Boten Gottes und Boten aus
der Ferne, die den König der Könige suchen) gezählt werden. Die Hirten werden durch pastorale Blockflöten und das Fagott gekennzeichnet, das Baßquartett der Hohenpriestern und Schriftgelehrten durch zwei Posaunen.
Herodes bekommt mit den Trompeten das klassische Königsattribut. Durch die Zuordnung entsteht eine doppelte Funktion von Symbol- und Klangrealität, d.h., die Instrumente übernehmen einen Teil der Textauslegung. Den Text
bilden die entsprechenden Teile aus den Evangelien des Lukas und Matthäus.
Heinrich Schütz' Weihnachtshistorie war die erste Historie, in der der chorale Lektionston und die rezitativische Erzählmelodie gleichwertig dokumentiert sind. Zugleich war sie die erste Historie, bei der
die Ganzheit des Singens und Spielens der Übersetzung des Wortes in die Musik dienstbar gemacht wurde. Die nachfolgenden Werke gaben den Charakter der Historie auf und gingen den Weg zu Kantate und zum Oratorium. (Brodde, S.
256)
Rezeption
Im Nachwort der Notenausgabe zur Weihnachtshistorie führt der Herausgeber Friedrich Schöneich ein Zitat von Hans Joachim Moser an: Auch heute wieder beglückt das Werk jung und alt, wo
immer man es aufführt - und das ist (gottlob!) gar nicht so selten mehr der Fall. (NSA, Nachwort, S. 82)
Die Weihnachtshistorie avancierte zur klassisch-populärsten Komposition Schütz'. Aus Sorge um eine würdige Wiedergabe gab Schütz das Werk damals nur teilweise heraus. Er ließ nur die Evangelistenstimmen mit
Continuo drucken und behielt die Stimmen des Concertenchors handschriftlich zurück; diese konnten bei Interesse beim Thomaskantor Sebastian Knüpfer oder beim Kreuzkantor
Alexander Hering gegen Gebühr erworben werden. Die Weihnachtshistorie kam auch erst im Zuge der Schütz-Renaissance wieder zu ihrer Geltung; speziell 1901bekam die praktische Schütz-Pflege einen besonderen Auftrieb. Philipp
Spitta brachte 1885 als Band I seiner Schütz-Gesamt-Ausgabe die Evangelistenpartien der Weihnachtshistorie in Anlehnung an den Erstdruckes von 1664 heraus. (Brodde, S. 293) Die Handschriftlich überlieferten Teile (Eingangs- und
Schlusschor und Intermedien) ließ Schütz ja nicht drucken; diese wurden 1908 von Arnold Schering in Uppsala entdeckt und 1908 veröffentlicht. Arnold Mendelssohn jedoch war es, der bereits 1901 die Weihnachtshistorie der
Praxis zugänglich machte, in dem er Schütz' Anweisungen folgend die fehlenden Stücke neu komponierte. Diese Einrichtung der Weihnachtshistorie nach Mendelssohn wurde bis in die 1920er Jahre genutzt und
aufgeführt.
originale Widmung
Kein Inhalt vorhanden.
übersetzte Widmung
Kein Inhalt vorhanden.
Widmungsträger
Schütz widmete seine Historia der Geburt Jesu Christi keiner speziellen Persönlichkeit. Jedem jedoch, der dieses Alterswerk aufführen möchte, gibt er Hinweise, die in seiner Vorrede abgedruckt vorliegen. Ein derartig wichtiges Werk im Kirchenjahr könnte von Schütz nie nur einer Person zugeschrieben werden, denn dafür ist es von zu großer, allgemeiner Bedeutung und Wichtigkeit - keinem soll und darf die vertonte Weihnachtsbotschaft vorenthalten werden.
originale Vorrede
Vorrede zur "Historia von der Geburt Jesu Christi"
Dem gönstigen Leser, für welchen dieser Abdruck kommen möchte, wird zu kurtzer Nachrichtung vermeldet:
Daß diese gantze Handlung von dem Authore auff zwey unterschiedene Chore eingerichtet worden ist, nemblich in den Chor des Evangelisten, und den Chor der Concerten in die Orgel. Des Evangelisten Chor, bestehet in denen dreyen hierbey
sich befindenden Abdrücken, deren einer für die Vocal-Stimme, der andere für die Orgel, und der dritte für die Baß-Geige oder Violon gerichtet ist. Und wird der verständige Director zu des Evangelisten Partey
eine gute, helle Tenor-Stimme zu erwehlen und gebrauchen wissen, von welcher die Worte (: ohne einige Tactgebung mit der Hand :) nur nach der Mensur einer vernehmlichen Rede abgesungen werden mögen. Und läßet Herr Author im
übrigen, wie weit dieser des Evangelistens im Stylo Recitativo neue, und bißhero in Teutschland seines Wissens, im Druck noch nie herfür gekommene Aufsatz, beydes mit der über die Worte von Ihm geführten
Modulation und Mensur, Ihm gelungen oder mißlungen sey, verständige Musicos gerne davon urtheilen. Dieses nur noch hierbey erinnernde, daß so jemand des alten choraliter redenden styli (: worinnen die Evangelisten in der
Passion oder auch andern geistlichen Geschichten, bißher in unsern Kirchen ohne Orgel pflegen abgesungen zu werden :) sich lieber gebrauchen wolte, daß hierinnen dieser sein Aufsatz Ihm verhoffentlich auch nicht gar weit
außer Handen gehen würde, wenn auff nachfolgende angefangene Weise, Er biß ans Ende continuiren und fortfahren thäte.
Den Andern in die Orgel concertirenden Chor anreichende. So begreifft derselbige in sich Zehen zu dieser Action gehörige Concerten, deren Beschaffenheit denn aus nachfolgender Specification zu ersehen, Insonderheit aber darbey mit
stillschweigen nicht zu übergehen ist, daß der Author dieselben in Druck heraus zu geben dahero Bedencken getragen hat, alldieweil Er vermercket daß außer Fürstlichen wohlbestälten Capellen, solche seine
Inventionen schwerlich ihren gebührenden effect anderswo erreichen würden: Stellete aber indessen, deme etwa belieben möchte sich umb eine Abschrifft derselbigen zu bewerben anheim, deßwegen entweder in Leipzig bey
selbigen Cantori oder aber zu Dreßden, bey Alexander Hering Organisten in der Creutz Kirchen, sich anzumelden, worselbst mit des Authoris Bewilligung dieselbigen, nebenst diesen Dreyen Abdrücken zu den Chor des Evangelisten, umb
eine billiche Gebühr zu erlangen seyn würden, Massen denn auch hierüber noch, Er denenjenigen, welche dieses seines Evangelistens, sich zu gebrauchen Lust haben möchten, es frey stellen thut, solche Zehen Concerten (:
deren Texte auff diesen Abdrücken, auch mit zu befinden sind :) auff die ihnen beliebende Manier und vorhandenes Corpus Musicum, gar auffs neue anders selbst aufzusetzen, oder durch andere componiren zu lassen. Endlich dieses
vorschützende, daß nur umb ersparung des mühsamen und weitläufftigen Abschreibens willen, Er etliche gar wenige Exemplar über diesen seinen Evangelisten Chor, hätte auflegen lassen, und ausser dem, denselben
auch zurücke gehalten haben würde.
Specification deren von Autore zu dieser Handlung
eingerichteten
10. Concerten in die Orgel.
Die Introduction oder Eingang: Die Geburt unsers Herren Jesu Christi, wie uns etc. A 9. in 2
starcke Chore, der eine von 4. Vocal und der andre von 5. InstrumentalStimmen.
Intermedium 1. Der Engel zu den Hirten auff dem Felde: Fürchtet euch nicht. Eine
Discantstimme alleine mit 2. Violetten und 1. Violon. Worunter des ChristKindleins Wiege bißweilen mit eingeführt.
Intermedium 2. Die Menge der Engel. Ehre sey Gott. ab 8. 6 Vocal-stimmen 2 Violinen, mit einem Complement, si placet, von Violen.
Intermedium 3. Die Hirten. Lasset uns nun gehen. 3. Altstimmen 2. Flöten und ein Fagott.
Intermedium 4. Die Weysen. Wo ist der neu geborne. 3. Tenor-stimmen, 2 Violini und ein Fagott.
Intermedium 5. Die Hohepriester. Zu Bethlehem. 4. Basz-stimmen und 2. Trombonen.
Intermedium 6. Herodes. Ziehet hin und forschet. Eine Basz-stimme alleine, 2. Clarin oder Cornetten.
Intermedium 7. Der Engel zu Joseph. Stehe auf. Eine Discant-stimme, 2. Violen, ut supra die Wiege.
Intermedium 8. Der Engel zu Joseph in Egypten, Stehe auf Joseph. 1. Discant-stimme, 3. Violen. Wiege.
Der Beschluß, in der ausstellung des Eingangs.
[in: Erich H. MÜLLER: Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J. (1930), S. 285 - 288.]
übersetzte Vorrede
Kein Inhalt vorhanden.
Quellenangaben Sound
Heinrich Schütz: Historia der Geburt und Auferstehung Jesu Christi., Kammerchor Stuttgart, Musica Fiata Köln, Frieder Bernius, Sony Classical, 1990
Quellenangaben Noten
Heinrich Schütz: Historia der Geburt Jesu Christi. Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Bd. 1, hrsg.: Friedrich Schöneich, Kassel, 1955
Quellenangaben Bild
Titelbild, Weihnachtshistorie, Druckfaksimile, Archiv Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz
Quellenangaben Literatur
Martin Gregor-Dellin, Heinrich Schütz. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit, München, 1984
Otto Brodde, Heinrich Schütz. Weg und Werk, Kassel, 1972
Michael Heinemann, Heinrich Schütz und seine Zeit, Laaber, 1993
Heinz Krause-Graumnitz, Heinrich Schütz. Sein Leben im Werk und in den Dokumenten seiner Zeit., 2 Bände, Leipzig, 1985
Erich H. Müller, Heinrich Schütz. Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg o. J., 1930