zurück SWV 101
Becker Psalter - Psalm 5 - Herr, hör, was ich will bitten dich
vorwärts

Linie

Originaltext

  1. Herr, hör, was ich will bitten dich,
Merk auf mein Wort gar eben,
Verschmäh doch meine Rede nicht,
Vernimm mein G'schrei darneben,
Mein König und mein Herre Gott,
Früh wollst mein Stimm erhören,
Mich gewähren, früh ruf ich in der Not,
Merk auf, mein lieber Herre.

2. Denn du bist nicht ein solcher Gott,
Dem gottlos Wesen gfalle,
Für dir nicht bleibt nicht der Bösen Rott,
Die Ruhmredigen alle
Für dein Augen bestehen nicht,
Du bringst um all, die lügen
Und betrügen,
Wer falsch blutgierig ist,
Wird seinen Lohn wohl kriegen.

3. Ich aber will ins heilig Haus
Auf deine Gnade treten,
Dein Dienst im Glauben richten aus,
In deiner Furcht anbeten,
Leit mich in deiner Grechtigkeit
Um meiner Feinde willen,
Sie zu stillen,
Dein Weg für mir bereit,
Mit Gnaden mich erfülle.

  4. Aus jener Mund kein Trost ich hab,
Herzlich ihr Lehr anrichtet,
Ihr Rachen ist eine offnes Grab,
Heuchlei ihr Zung nur dichtet,
Straf sie in ihrem Tun, o Gott,
Stoß um ihr falsch Getichte,
Machs zunichte,
Dein Wort zu han für Spott,
Das wirst du, Herr, wohl richten.

5. Die Gläubigen laß freuen sich,
Die Hoffnung zu dir haben,
Laß sie sich rühmen ewiglich,
Die du beschirmst mit Gnaden,
Sei du selbst derer Freud und Wonn,
Die deinen Namen lieben,
Dein Lob üben,
Dein Gnad sei Schild und Kron,
Daß sie kein Leid betrübe.

 
[NSA Bd. 40]

Linie