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Freiwilliges Soziales Jahr - Maria Siegert

 

"Heinrich-Schütz-Haus, Siegert, Guten Tag!"
Maria Siegert Ein Freiwillig Soziales Jahr (FSJ) ist ein Jahr voller neuer Eindrücke und Erlebnisse. Es ist ein Blick hinter die Fassaden einer kulturellen Einrichtung. Ich, Maria Siegert, hatte das Glück vom 01.09.2014 bis zum 31.08.2015 ein Freiwilliges Jahr im Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz zu absolvieren.

 

Nach dem Abitur wollte ich gern erst einmal praktische Erfahrungen sammeln und etwas Neues nach 13 Jahren Schule erleben. Jeder der ein solches FSJ macht, tut es aus der Liebe zur Kultur und der Freiwilligkeit etwas zu bewirken und Engagement zu zeigen. Wir Freiwilligen zeigen Gesicht, um Kultur zu unterstützen und zu zeigen, dass auch Jugendliche Interesse am Kulturleben haben und etwas bewegen möchten. Genau aus diesen Gründen entschied ich mich für ein solches Jahr und bin froh in der Metropole des Schwarzbieres gelandet zu sein.

 



Mein erster Tag, ich weiß es noch, als wäre es erst gestern gewesen. Ich klingelte an der Tür, da ich noch keinen eigenen Schlüssel hatte. „Ja bitte?!“ rief jemand durch die Gegensprechanlage. „Hallo, hier ist Maria, die neue FSJlerin.“ Tsszzz und die Tür ging auf. Ehrlich gesagt war ich ganz schön aufgeregt und mir schien alles noch sehr unrealistisch. Ich ging die Treppe herauf und schon war ich da. Sofort wurde ich von allen herzlich empfangen und Frau Böcher fand die richtigen Worte, um mir meine letzte Nervosität zu nehmen.

 

Nun saß ich an dem großen Tisch im besagten Benda-Raum. Kurze Vorstellungsrunde, Diskussionen zur nächsten Ausstellungseröffnung und vor allem lachende und freudige Gesichter um mich herum. Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl und wusste, dass dies ein super Jahr wird. Und genau das wurde es auch. Anfänglich traute ich mich gar nicht an das Telefon zu gehen, da ich dachte ich könne keine Auskunft geben. Doch dann merkte ich schnell, dass ich über vieles Bescheid wusste, ich nun hier arbeite, dazu gehöre und auch an das Telefon gehen muss.

 

"Heinrich-Schütz-Haus, Siegert, Guten Tag!"

 

Denke ich an mein Jahr in Bad Köstritz dann denke ich an mein Projekt „Köstritzer Spatzen“.
Jeden Freitag führte ich die Probe des Kinderchors durch und am Ende fiel mir der Abschied von den Kindern sehr schwer. Es war eine ganz neue Erfahrung für mich, bei der ich viel lernte, aber auch oft über meinen Schatten springen musste. Meine Familie, Freunde unterstützten mich dabei immer und natürlich das ganze Team im HSH.

Köstritzer Spatzen Neben meinem eigenen Projekt durfte ich oft Verantwortung übernehmen, beispielsweise bei Bastelaktionen mit Frau Haustein und den Grundschülern des Ortes, bei der Gestaltung von neuen Ausstellungen, als Nummerngirl bei der Kunstauktion im März 2014, beim weihnachtlichen Regelschulprojekt im Dezember 2014 und bei den monatlichen Musikalischen Museumsrunden. Die Themen der Vorträge waren immer sehr vielfältig und es war interessant auf neue Menschen zu stoßen, die doch so einen weiten Blick für die Musik und Kultur haben. Dies verstärkte über das ganze Jahr mein Interesse an der Musik und meinem Studienwunsch, der sich schon lange auf die Musikpädagogik fokussierte.

 

Die Arbeit mit dem Team, den Gästen des Hauses und den Akteuren auf der Bühne habe ich schätzen gelernt. Es ist eine Arbeit, bei der man viel Resonanz bekommt und dadurch bestärkt wird, in dem was man tut. Das Heinrich- Schütz-Haus öffnete mir in meinem FSJ viele Türen. So wurde mir ermöglicht bei der Chorleiterausbildung der evangelischen Kirche teilzunehmen. Dies brachte mich im Hinblick auf meine Aufnahmeprüfung, die im Juni vor der Tür stand, voran und hat dazu beigetragen, dass ich seit diesem September an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig studieren darf.

Dies sind alles Momente, die ich mit meinem Freiwilligenjahr verbinde und natürlich gehören noch viel mehr dazu. Es sind die Gespräche, die Betriebsausflüge, die Seminare der Landesvereinigung für Kulturelle Jugendbildung und es sind die Freunde, die ich in diesem Jahr kennengelernt habe und mit denen ich auch heute noch über diese Zeit rede. Mein letzter Tag kam viel zu schnell herbei und plötzlich musste ich Abschied nehmen von all dem, was mir so ans Herz gewachsen ist. Das FSJ hat mir viel gegeben, was mir jetzt keiner mehr nehmen kann. Man hat die Zeit, um Interessen zu finden, Stärken zu bestätigen, Schwächen zu finden und um herauszufinden, dass es menschlich ist auch einmal Fehler zu machen. Ich habe neue Seiten an mir kennengelernt, Erfahrungen gesammelt, Verantwortung übernommen, Ideen eingebracht und gelernt auch mit Zeitdruck umzugehen. Die familiäre Atmosphäre, die offenen Gespräche, die aufwendigen Organisationen, die netten Kollegen und das ganze Heinrich-Schütz-Haus habe ich schätzen gelernt. Danke!

 

Mein FSJ Kultur wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Eure Maria