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Auf den Spuren von Heinrich Schütz

 

Pötewitz

Zur Schäferei direkt neben der Kirche dürfte das älteste nachweisbare Schütz-Eigentum sein: Christoph Schütz, der Vater des Komponisten, erbte diesen Hof 1573 und verkaufte ihn am 18. März 1575 an Blasius Zimmermann in Pötewitz für 1800 Gulden. Vater und Großvater des Komponisten heirateten Frauen aus Pötewitz: Albrecht, der Großvater, Ursula Panitzer (Panzer) und Christoph Schütz Margarete Weidemann. Auch Andreas Schütz, der Onkel Heinrichs, ist als Steuerzahler in Pötewitz belegt. Als erster protestantischer Pfarrer amtierte nach der Reformation ein weiterer vermutlicher Vertreter „unserer Schütz-Familie“ in Pötewitz, Pfarrer Johann Schütz.

 

Köstritz

Bereits 1545 erscheint der Name Albrecht Schütz in den Köstritzer Archivalien: Für korn und haffer hatte Albrecht den Zehnt zu zahlen, wie man ihn als Besitzer einer Hofraithe zu entrichten hatte. 1550 kaufte er die Obere Schenke aus dem Besitz derer von Wolframsdorf. Zwischen 1550 und 1572 ist er als Oberwirth in den Kirchenbüchern von Köstritz geführt. Die Kirchenrechnungstage im Frühjahr und im Herbst wurden abwechselnd in der Ober- und Unterschenke abgehalten. Albrecht Schütz und später sein Sohn Christoph fungierten dabei häufig als Zeugen. Nach Erwerb des Bürgerrechtes in Weißenfels 1571 zog Albrecht Schütz in die Stadt an der Saale um. Seine Nachfolge in Köstritz trat sein Sohn Christoph an, der zwischen 1572 und 1590 als Oberwirt belegt ist. Nach dem Tode des Vaters erwarb Christoph das Bürgerrecht in Weißenfels und übergab die Oberschenke Andreas Schütz, seinem jüngeren Bruder. 1604 erscheint sein Name zum letzten Mal in den Kirchenrechnungen.

 

Gera und Schloss Osterstein

Der Großvater mütterlicherseits von Heinrich Schütz, Johann Bieger, war Bürgermeister in Gera. Das Portal des Rathauses zeigt die drei, jedoch nicht genau identifizierbaren Bürgermeister, in deren Legislaturperiode der Wiederaufbau des Rathauses stattfand: Michael Stimmel, Johann Mandel und Johann Bieger. Einer der Paten des Komponisten war der begüterte Apotheker und Zuckermacher Hans Hörel, der im Jahre 1606 den Renaissance-Erker an der heutigen Stadtapotheke anbauen ließ. Auf Schloß Osterstein, dem Stammsitz der Reußen in Gera, wurde vermutlich 1627 die Dafne von Heinrich Schütz aufgeführt.

Für die Trauerfeierlichkeiten von Heinrich Posthumus Reuß (1572 -1635) am 4. Februar 1636 komponierte Heinrich Schütz die Musikalischen Exequien SWV 279 - 281 auf Bibeltexte, die Heinrich Posthumus Reuß selbst für die Beschriftung seines Sarkophages ausgewählt hatte.

 

Zeitz

Der Einbau von zwei gegenüberliegenden Orgelemporen für mehrchöriges Musizieren im Dom St. Peter und Paul geht auf eine Anregung von Heinrich Schütz zurück. Seit 1665 war er hier Kapellmeister von Haus aus - d. h. er regelte die musikalischen Angelegenheiten, ohne ständig anwesend sein zu müssen.

 

Weissenfels

1590 verstarb der Großvater in Weißenfels und Christoph Schütz übernahm den Gasthof Zum goldenen Ring. Die ganze Familie siedelte nach Weißenfels über, wo Landgraf Moritz von Hessen-Kassel das musikalische Talent von Heinrich Schütz entdeckte.

Das Haus Nicolaigasse 13 kaufte Schütz als Alterssitz. Hier komponierte er u. a. die Passionen nach den vier Evangelisten, die Weihnachtshistorie und den Schwanengesang. Heute befindet sich hier eine Musikergedenkstätte.

 

Orlamünde

Der Name (von) Schütz erscheint erstmals 1252 und findet sich durchgehend bis in das 19. Jh. auf den 1442 gefreieten späteren Rittergütern Orlamünde oberen und unteren Theils. Inwieweit diese, auch in Jena nachweisbare, Schütz-Familie mit der des Komponisten in Beziehung steht, ist noch nicht ausreichend geklärt.

 

Greiz

In den Akten der Begräbnisfeierlichkeiten (25. April 1667) zum Tode Heinrich V. Reuß von Untergreiz werden als Träger der herrlichen Leiche u.a. aufgeführt: Hanß Georg Schütz und Friedrich Schütz. Beide haben vor dem Gemach der Gräfin von Gera auch aufzuwarten. Hanß Georg Schütz wird als Hoch Edel Gestr. Herr tituliert, eine nur dem höheren Adel zustehende Bezeichnung. Beziehungen zu „unserer“ Schütz-Familie sind nicht auszuschließen.

In Greiz befinden sich Reste der berühmten Bibliothek des Rutheneum, die Heinrich Posthumus Reuß anlegte, u. a. eine bedeutende Bibelsammlung.